Normal gibt es nicht
Sara hat nur einen Wunsch: Endlich normal zu sein. Ohne psychische Erkrankungen, als unauffälliger Teil ihrer Schule. Bei ihrem Versuch, dieses Ziel zu erreichen, lernt sie Erin kennen – die Saras erste Freundin wird und versucht, sie genau davon abzubringen.
Der Jugendroman „Sara auf der Suche nach Normal“ verfolgt den Alltag der zwölfjährigen Sara. Sie geht in die siebte Klasse, ist unglücklich verliebt und hofft, einmal beliebter zu sein. Aber sie ist eben auch schwer psychisch erkrankt, gibt sich selbst die Schuld für alles, was ihr widerfährt. Wie zum Beispiel das Mobbing ihrer Mitschüler, welche sie erst akzeptieren wollen, wenn sie endlich „normal“ wird. Gibt es aber so etwas wie „normal“? Als ihr Therapeut sie auffordert, einmal Teil einer Gruppensitzung zu sein, um neue Kontakte zu knüpfen und zu lernen, dass sie nicht allein ist, merkt sie, dass es gar nicht so schwer ist, Freunde zu finden. Sara lernt Erin kennen, die voller verrückter Ideen steckt und Sara beibringt, dass sie vor allem eines ist: Ein Sternenkind. Ironischerweise ist es Erin, die Sara nun zeigt, wie sie optimistischer in die Zukunft schauen kann – obwohl sie selbst ein schweres Problem mit sich herumträgt.
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich deutlich älter als die eindeutig angepeilte Zielgruppe bin. Die Darstellung der psychischen Erkrankungen ist treffend, auch durch die persönlichen Erfahrungen des Autors. Beim Lesen fühlt man sehr mit Sara und Erin mit. Das einzige Manko, die mangelnde Vielschichtigkeit einzelner Figuren, kann man wohl der Zielgruppe des Buches zuschreiben.
„Sara auf der Suche nach Normal“ hat mich an eigene Erfahrungen erinnert und zum Nachdenken angeregt. Wäre ich im Alter zehn bis zwölf hätte ich dieses Buch eindeutig sogar noch schneller verschlungen. Es ist optimistisch und berührend erzählt, eindeutig lesenswert, und mit einem gewissen Witz geschrieben. Ich vergebe hier 4 von 5 LESEPUNKTE.