Sally Nicholls: Wünsche sind für Versager

Lesepunkte: 4 Punkte
AutorIn: Sally Nicholls
Titel: Wünsche sind für Versager
Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG ISBN: 978-3446250833
Seiten: 224 Preis: 15,40 Euro
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Johanna Strobel, 8. Klasse [Gymnasium Bad Aibling; Betreut von: Frau Graf]

„Wünsche sind für Versager“ von Sally Nicholls ist ein in Kapiteln geschriebenes trauriges Buch. Es behandelt ein Thema, welches sonst nicht oft in der Bücherwelt zur Sprache kommt: der Einblick in die Seele eines verletzten, jungen Mädchens.

Olivia wird von ihrer alleinerziehenden Mutter schlecht behandelt, weshalb sie vom Jugendamt, im Alter von sechs Jahren in verschiedene Pflegefamilien und mehrere Heime kommt. Dort bleibt sie allerdings nie besonders lange, aufgrund der Tatsache, dass Olivia immer schnell wütend und unberechenbar wird. Die einzige Familie, die sie länger behält, ist die Familie Ivey. In diesem Buch wird hauptsächlich der Aufenthalt von Olivia bei dieser Familie sowie ihre Begegnung mit dem bösen Geist Amelia Dyer behandelt. Durch diesen Geist wird Olivia dazu gebracht, das Baby der Familie Ivey mit einem Messer zu attackieren. Das Kleinkind wird nicht verletzt, da sich Grace Ivey, Olivias Pflegemutter, dazwischen stellt und dabei leicht verwundet wird, was jedoch mit ein paar Stichen genäht werden kann. Aufgrund dieses Vorfalls beschließt Jim Ivey, Olivias Pflegevater, im Interesse seiner eigenen Kinder, sie rauszuwerfen und an eine andere Familie zu geben. Olivia nimmt sich allerdings ein Taxi, um zum Haus der Familie Ivey zurück zu gelangen, damit sie den Geist Amelia Dyer besiegen kann.

Diesen Roman finde ich vor allem wegen der Höhen und Tiefen von Olivia sehr bewegend: Wie sie zuerst voller Angst und Misstrauen war und Jim Ivey immer versucht hat, ihr ein Gefühl von Geborgenheit zu geben. Was mir an dem Buch nicht allzu gut gefällt ist, dass nichts über den richtigen Vater gesagt wird, sondern er einfach ausgelassen worden ist. Interessant finde ich die Berichte über die verschiedenen Heime, in denen Olivia gewohnt hat, und das Leben in einer solchen Umgebung, genauso wie ihr Zusammenleben mit den einzelnen Familienmitgliedern der Iveys. Als besonders witzig empfinde ich zum Beispiel die Szene, in der Olivia das erste Mal auf Grace Ivey und ihr Baby Maisy trifft und versucht, eine Konversation zu starten, was ihr jedoch nicht so gut gelingt:

[…] „Dürfen Babys in die Uni?“, fragte ich. „ Aaah!“ Grace schmiss ihr Buch hin. „Klar dürfen sie! Die kriegen die besten Noten in Kacken und Sabbern!“ Ich kicherte. Grace schoss einen fiesen Blick auf mich ab. „Bist du immer so nervig?“ fragte sie. „Bist du immer so mies gelaunt?“ „ Nein“, sagte Grace. „Meistens noch mieser.“ […]

Dem Buch „Wünsche sind für Versager“ gebe ich aufgrund der oben genannten Punkte vier Lesepunkte. Ich kann diesen Roman jedem ans Herz legen, der gerne realitätsnahe Bücher liest, in denen aber auch ein wenig Fantasie enthalten sein darf.

Empfohlene Zitierweise

Johanna Strobel, Rezension von:Sally Nicholls: Wünsche sind für Versager, In: LESEPUNKTE 2017, URL: https://www.lesepunkte.de/rezensionen/sally-nicholls-wuensche-sind-fuer-versager/
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