Ein lesenswertes Buch.
Es ist das Jahr 1941. In dem historischen Roman „Der Pfad“ ist der Junge Rolf gemeinsam mit seinem Vater und seinem Hund Adi auf der Flucht vor den Nazis. Seine Mutter wartet bereits in den USA auf sie. Die drei müssen die gefährliche Flucht über die Pyrenäen (Gebirge an der Grenze zwischen Frankreich und Spanien) wagen. Dabei erhalten sie Unterstützung vom Hirtenjungen Manuel, der sie auf dem Weg führen soll und sich im Laufe der Geschichte immer mehr mit Rolf anfreundet. Doch auf der Reise warten viele Gefahren auf sie und schon bald wird sich Rolfs ganzes Leben durch ein einziges Ereignis verändern.
„Der Pfad“ ist mit 240 Seiten ein recht kompaktes Buch. Dennoch schafft es der Autor, eine schöne Geschichte zu erzählen, die für mich jedoch etwas zu plötzlich endet. Es gibt viele spannende Momente, das Buch glänzt jedoch mehr durch die Freundschaft der beiden Jungen und seine emotionalen Momente. Mit Bildern spart das Buch; nur am Anfang und am Ende sind kleine Mini-Comics zu finden. Der Text ist gut verständlich und lesbar. Wer jedoch auf epische Fantasy-Bücher mit gigantischen Drachen steht, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Es geht nämlich nicht um das Retten der Welt vor finsteren Mächten, sondern um das Schicksal eines normalen Jungen. Wenn man aber solch kleinere Geschichten mag und sich vielleicht auch etwas für die Vergangenheit interessiert, ist dieses Buch genau das Richtige.
Dieses Buch basiert zwar nicht auf einer wahren Begebenheit, die genau so geschehen ist, doch viele Menschen flohen zu der Zeit über die Pyrenäen. Die Geschichte könnte also so ähnlich geschehen sein, und es wirkt an vielen Stellen auch wie eine wahre Geschichte. Es wird aus der Perspektive des jungen Rolf erzählt, hin und wieder wird jedoch in die Perspektive Manuels gewechselt. Das Buch verfolgt einen roten Faden, der jedoch leider so wirkt, als hätte man ihn am Ende ein Stück abgeschnitten. Es gibt keine auffälligen Logiklücken und zumindest ich hatte keinerlei Verständnisprobleme.
Vor diesem Buch hatte ich meist nur Bücher im Fantasy-Genre gelesen. Ich dachte, Bücher wie „Der Pfad“ seien langweilig. Ich habe es wenig begeistert angefangen, doch am Ende habe ich es nicht bereut, dieses Buch gelesen zu haben. Es hat mir überraschend gut gefallen, auch wenn es nicht zu meinen Lieblingsbücher zählt. Ich kann jedem, der ähnliche Bücher mag, dieses Buch nur empfehlen. Ebenfalls, wenn man noch nie mit ähnlichen Büchern Kontakt hatte, kann es sich durchaus lohnen, dieses Buch zu lesen. Wenn es einem nicht gefällt, muss man solche Bücher ja nicht wieder lesen.
Bei der Wertung musste ich lange überlegen, ob ich ihm 3 oder 4 Punkte gebe, habe mich dann aber doch für 4 von 5 LESEPUNKTE entschieden, denn dieses Buch erfüllt fast alle Kriterien, meinen persönlichen Geschmack trifft es aber leider nicht ganz.