Das Leben wird stark von harten Gesetzen beeinflusst. Die Leute haben keine Freiheit – und das hat keine positive Auswirkung auf sie...
Der Roman Cleanland, geschrieben von Martin Schäuble, handelt von Schilo, die in Cleanland aufgewachsen ist und daran gewöhnt ist, dass man täglich Schutzanzüge sowie Protectors („für ein gesundes Miteinander“) trägt. Die Protectors dienen dazu die Werte des Körpers zu überprüfen. Außerdem können die Erziehungsberechtigten auch über ihren eigenen Protector die Werte der Kinder sehen. In Cleanland gelten nämlich strenge Gesetze, an die sich jeder halten muss. Es gibt aber auch das Land Sickland, wo keine Schutzanzüge getragen werden müssen. Niemand achtet auf die Gesundheit der jeweils anderen Person in den Sicklands. Da die Wohnungen von den Cleanern in Cleanland komplett desinfiziert werden, sind die Chancen niedrig, eine Infektion zu kriegen. Damit allerdings keine Beziehungen zwischen den Cleanern und Bewohner*innen entstehen, werden die Wohnungen mitten in der Nacht von den Cleanern desinfiziert. Das Gesetz besagt, das Cleaner und Bewohner*innen keine Beziehungen haben dürfen. Auch in der Wohnung gilt: Schutzanzüge tragen und Abstand halten. Als ihre Familie einen neuen Cleaner bekommt, wird Schilo auf ihn aufmerksam. Die beiden kommen sich schnell näher, was eigentlich gegen das Gesetz verstößt. Als der Bruder ihrer besten Freundin Samira eingesperrt wird und nichts mehr isst oder trinkt, macht sich Samira große Sorgen um ihren Bruder und gerät in Schwierigkeiten. Sie wird in ein Heim für Menschen gebracht, die sich nicht mehr an die Gesetze halten wollen. Schilo ist fest entschlossen Samira und ihren Bruder zu retten.
Das Buch wird durchgehend aus Schilos Sicht erzählt und hat ein offenes Ende. Am Anfang des Buches ist man etwas verwirrt, weil der Autor erst das ,,Danach" erzählt. Wenn man allerdings das komplette Buch liest, versteht man dann auch den Anfang des Buches. Manchmal konnte ich mich nicht so ganz in die Lage von Schilo versetzen, weil sie aus meiner Sicht voreilige Schlüsse zieht. Beispielweise folgt sie an einer Stelle des Buches einem fremden Mädchen, ohne zu wissen, wer das Mädchen ist. Dass Schilo sich von dem Cleaner trennen muss, nachdem die beiden so viel durchgemacht haben, fand ich sehr abrupt. Der Grund war, dass die Geschichte deswegen die Spannung verloren hat, weil man sich dachte, dass die Beiden noch mehr gemeinsam erleben werden. Der Rest der Geschichte wird allerdings sehr schön erzählt.
Was ich sehr gut fand, war, wie der Autor die Umgebung sowie Gefühle beschreibt. Dass der Roman sehr viele Ähnlichkeiten zu der Corona-Situation hat und der Leser*in sich nochmal besser in die Situation des Buches hineinversetzten kann, finde ich sehr gelungen. Die Kapitel des Buches sind recht kurz und spannend, sodass man als Leser*in weiterlesen möchte.
Der Roman wirkte Anfangs etwas angespannt auf mich, aber als Schilo und der Cleaner Toko sich kennenlernen und über die Probleme von Schilo sprechen, löst sich die Spannung etwas auf und die beiden kommen sich dadurch näher. Als sie jedoch Samira, Schilos beste Freundin, befreien wollen, wird der Roman sehr spannend.
Ich gebe dem Buch insgesamt drei von fünf Lesepunkten!