Das Buch „Spring Storm: Blühender Verrat“ von Marie Graßhoff ist ein Dystopie-/Fantasy-Roman, der im Jahr 2082 spielt. Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr, seit sich 2050 ein Wurmloch geöffnet hat, welches Quellmaterie in unser Sonnensystem beförderte und durch die Quellstrahlung unseren Planeten veränderte. In manchen Menschen löst diese Quellstrahlung sogenannte Cosmic Powers aus, die ihnen besondere Fähigkeiten verleihen. Bei der 17-jährigen Cora wurde nie so eine Cosmic Power nachgewiesen, weswegen sie wie ein normaler Mensch lebt. Doch Cora ist sich nicht sicher, ob die Tests die Wahrheit sagen, da sie schon ihr ganzes Leben lang unnatürlich viel Glück zu haben scheint und so gut wie unverwundbar ist. Als sie eines Tages überraschend die Möglichkeit eröffnet bekommt, die Akademie ihrer Träume zu besuchen, auf die eigentlich nur Cosmics gehen dürfen, ändert sich auf einen Schlag ihr gesamtes Leben. Doch an der Akademie gibt es immer seltsamere Vorkommnisse, die sich schlussendlich auf das gesamte Land auswirken. Schon lange gibt es Unruhen zwischen Menschen und Cosmics und die Situation spitzt sich immer weiter zu. Und Cora wird klar, dass das etwas mit ihr und ihrer Vergangenheit zu tun hat, die sie langsam einholt.
Das Buch erzählt aus Sicht der Protagonistin und wechselt zwischen der Gegenwart und Erinnerungen an vergangene Erlebnisse aus ihrem Leben. Dadurch erfährt man erst nach und nach, welche Rolle Cora eigentlich spielt und was sie so besonders macht.
Der Erzählstil ist sehr flüssig und nie langweilig. Es gab einige ruhigere Szenen, vor allem am Anfang der Geschichte, doch sobald es spannend wurde, konnte ich den Blick nicht mehr von den Seiten lösen. Vor allem die vielen liebevollen Details, die jede Szene extrem real erscheinen lassen, haben mich zusammen mit den durch das Buch verteilten Illustrationen in ihren Bann gezogen.
Cora durchläuft durch das Buch eine nicht unbedeutende Entwicklung und man begleitet sie auf ihrem Weg, langsam anderen Menschen zu vertrauen und sich mehr zu öffnen, was ihr zu Beginn der Handlung noch sehr schwer fällt. Sie war mir sofort sympathisch und ich konnte ihre Gefühle immer gut nachvollziehen.
Mir hat ebenfalls gut gefallen, dass das Buch in einem lockeren Stil LGBTQ+ aufgreift, aber nicht in den Mittelpunkt stellt, dass Cora sich in ein Mädchen verliebt. Es fließt einfach ganz selbstverständlich in die Handlung mit ein.
Cora und alle Nebencharaktere sind mir jetzt schon ans Herz gewachsen und ich kann den nächsten Band, der im Frühjahr 2023 erscheint, kaum erwarten.
Ich gebe dem Buch fünf von fünf LESEPUNKTE.