Lynette Noni: Project Jane (Band 2) – Die Macht der Gedanken

Lesepunkte: 3 Punkte
AutorIn: Lynette Noni
Titel: Project Jane (Band 2) - Die Macht der Gedanken
Verlag: Oetinger ISBN: 978-3-8415-0637-5
Seiten: 352 Preis: 14,00€
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Caitlin Schlappal, Q2 [Montessori-Gymnasium Köln, betreut von: Anne Malkomes]

Der zweite Teil der Science Fiction Reihe „Project Jane“ von Lynette Noni ist das Finale der Geschichte von Alyssa, die auch „Subjekt Sechs-Acht-Vier“, „Jane Doe“, „Prinzessin“ oder „Chip“ genannt wird. Eine junge Frau, die auf ihrem Weg in die vermeintliche Freiheit viele Namen erhalten hat. Sie ist aus Lengard entkommen, einer geheimen Organisation, die Sprecher*innen wie sie in einem unterirdischen Labor trainiert. Bereits im ersten Teil der Reihe erkennt sie jedoch die dunkle Seite von Lengard und die wahren Absichten der Organisation. Mit der Hilfe von Spionen schafft sie es zu fliehen. Sie schließt sich den Relikten an, einer Rebellengruppe, angeführt von einem ebenso mächtigen Sprecher wie sie. Trotz des Neuanfangs verliert sie ein Ziel nicht aus den Augen: Vanik und Manning finden und ihre Freunde aus Lengard’s Gewalt befreien. Mehr oder weniger unabsichtlich deckt sie dabei bedeutende Familiengeheimnisse auf, erfährt Verrat und Liebe und erkennt, dass nicht nur Worte die Welt verändern können. Meiner Meinung nach war der erste Teil etwas berechenbar, was ich zunächst auch von der Fortsetzung erwartete. Auch wenn der Anfang sich etwas zieht habe ich mich mit meiner Erwartung zumeist getäuscht. Nachdem ein unbekannter Sprecher ihr bei einem nächtlichen Einbruch in einen Freizeitpark zuruft „Lyss, du musst dich erinnern!“ steigt die Spannung in Richtung Ende rasant an. Besonders im letzten Viertel des Buches reihen sich die unerwarteten Wendungen aneinander, kombiniert mit überraschenden Antworten, die einem immer mehr bewusst machen, wie verstrickt die gesamte Situation ist. Ich hätte mir dennoch gewünscht, dass die Spannung weniger ungleich verteilt wäre, denn das Ende kam dann doch sehr abrupt. Die Figuren sind nichts desto trotz sehr schön und individuell gestaltet und meistens mit eigenen, spannenden Hintergrundgeschichten ausgestattet. Das Motiv der Antagonisten wirkte im ersten Moment etwas unglaubwürdig, was aber auch an der schnellen Auflösung der Geschichte am Ende liegen kann. Das Cover finde ich sehr schön, die Farben haben mich von Anfang an angesprochen. Und nicht nur weil ich es im Urlaub am Meer gelesen habe, wo die Blautöne perfekt hingepasst haben. Auch das Gesicht, welches Picasso-ähnlich in verschiedene Richtungen zu blicken scheint und doch eigentlich realistisch aussieht hat mich fasziniert. Den Titel habe ich zunächst nicht verstanden, auf den letzten paar Seiten hat es sich dann aber geklärt und eine Verbindung zum ersten Teil der Geschichte geschlossen. Ich war von Anfang an motiviert, die Geschichte von Lyss weiter zu verfolgen, die ohne großen Zeitsprung zwischen den Bänden direkt fortgeführt wird. Man war also sofort wieder mit den Charakteren und der Situation vertraut, das hat die Autorin sehr gut aufgebaut. Ich gebe der Idee des Buches an sich vier Lesepunkte, weil sie mir sehr gefallen hat und auch die Charaktere und deren Geschichten gut gemacht sind. Genauso mag ich die Message hinter der Geschichte, die uns klar machen soll, wie wichtig es ist, auf seine Gedanken zu hören und deren Wichtigkeit zu erkennen. Bei der Umsetzung hapert es wie beschrieben nur am Ende etwas, dafür hat „Project Jane“ aber immer noch drei LESEPUNKTE (bezogen auf die Umsetzung) verdient. Ich empfehle die Reihe allen, die auch herausfinden möchten, welche Macht Worte und schlussendlich auch Gedanken in der Welt haben können.

Empfohlene Zitierweise

Caitlin Schlappal, Rezension von: Lynette Noni: Project Jane. In: LESEPUNKTE 2022, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/lynette-noni-project-jane
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