Ophelia Scale lebt in England – ungefähr 100 Jahre in der Zukunft. König Leopold verbietet in dieser Zeit jede Art von fortschrittlicher Technik. Da es den Menschen ansonsten ganz gut geht, ist das eigentlich kein so großes Problem, jedoch wächst Ophelia in einer technikbegeisterten Familie von Ingenieuren und Technikern auf. Sie glaubt, dass die fortschrittliche Technik gut für die Menschen und das Land wäre, und schließt sich einer Gruppe von Widerstandkämpfern an, die den König vom Thron stürzen will. In der Widerstandsgruppe wird sie auserwählt, um sich beim Geheimdienst zu bewerben. Sie will nah genug an den König herankommen, um ihn dann zu töten. Doch das ist gar nicht so einfach, denn sie muss sich zum Beispiel fragen, ob das alles überhaupt in Ordnung ist. Sie muss ihre eigenen Ideen und Überzeugungen hinterfragen. Und dann verliebt sie sich auch noch…
Wenn man als Leser/in nach den 464 Seiten fertig ist, stellt man fest, dass man das alles nicht so schnell vergessen wird. Schon beim Lesen des Titels wusste ich, dass es um eine starke Frau geht und der Roman hat mich dann sehr beeindruckt. Ophelia ist eine Kämpferin, die niemals aufgibt und für ihre Überzeugungen und für ihre Liebe kämpft. Sie ist aber auch eine Heldin, die zweifelt und auch mal unsicher ist. Das macht sie auf der einen Seite sehr sympathisch, auf der anderen Seite wünsche ich mir manchmal etwas mehr Power. Dennoch hat mich ihre Geschichte beeindruckt. Sie ist interessant und das Thema kann einen schon nachdenklich machen. Es wird gezeigt, wie abhängig die Menschen von der Technik sind und wie schnell sie missbraucht werden kann. Man wird auch nicht so einfach die eindringliche Sprache vergessen, wie die Wiederholungen und die Übertreibungen im Text. Der Roman bewegte und berührte mich und ich kann ihn sehr empfehlen, deshalb gebe ich 4 von 5 Lesepunkten – einer fehlt, weil der Leser/ die Leserin über einige Sachen, wie das Geheimnis, das Ophelia mit sich rumträgt, sehr lange im Unklaren gelassen wird.