Giovanna und Tom Fletcher: Eve of Man – Die letzte Frau

Lesepunkte: 5 Punkte
AutorIn: Giovanna und Tom Fletcher
Titel: Eve of Man- Die letzte Frau
Verlag: dtv ISBN: 978-3-423-64055-8
Seiten: 448 Preis: 18,95€
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Marileen Deutschmann, 13. Klasse [Wilhelm-Raabe-Schule Hannover, betreut von: Heiko Eichenberg]

Der Roman spielt in einer apokalyptischen Zukunft. Seit 50 Jahren haben weltweit keine Mädchen mehr das Licht der Welt erblickt. Die Wissenschaft findet keine Antworten darauf und schafft es nicht, ein Mädchen auf die Welt zu bringen. Doch nach 50 langen Jahren wird wie durch ein Wunder ein kleines Mädchen geboren. Sie wird Eve genannt und ist die letzte Hoffnung der Menschen, denn mit ihr soll die Spezies Mensch erhalten werden. Ihr ganzes Leben verbringt Eve abgeschottet von der Außenwelt in der Kuppel des „Turmes“, einem über 4000 Meter hohen Gebäude der Firma AFM. Aufgezogen und unterrichtet von den „Müttern“, einer Gruppe von älteren Frauen, und immer in Begleitung von ihrer holografischen Freundin Holly, der sie alle ihre Geheimnisse erzählt.

Auch Bram lebt im Turm; er gehört zu den Menschen, die Holly steuern. Dadurch kennt er Eve schon seit seiner eigenen Kindheit unglaublich gut. Doch Eve weiß nichts über ihn, da sie niemals von dem Leben außerhalb ihrer Kuppel erfahren und zu ihrer Sicherheit nicht in Kontakt mit Männern stehen darf. Doch durch einen unerwarteten Zwischenfall lernen sich die beiden doch noch kennen und eine komplizierte Liebesgeschichte beginnt.

Verstärkt werden die Probleme durch die Menschen außerhalb des Turms, in der durch den Klimawandel überfluteten Stadt; sie üben immer mehr Druck aus und fordern Eves Freilassung. Sowohl Bram als auch Eve fangen an, sich gegen ihre Fesseln zu wehren und wollen plötzlich die Geschichten, mit denen sie aufgewachsen sind, nicht mehr glauben. Sie fangen an nachzuforschen, was sie in gefährliche Situationen bringt. Sind die Betreiber des Turmes wirklich die weltrettenden Gutmenschen und die Bewohner der Stadt die bösen Rebellen, die alles vernichten wollen? Und dann ist da noch die Frage, was mit Eves biologischen Eltern passiert ist…

Mich persönlich hat das Buch sehr beeindruckt. Nicht nur, dass die Geschichte unglaublich gut durchdacht ist, sondern auch die Gesellschaftskritik, bei der uns hier vor Augen geführt wird, dass so eine Zukunft gar nicht mal so unwahrscheinlich ist. Und dass wir aufpassen müssen, Unternehmen nicht zu viel Macht zu geben. Erzählt wird sowohl aus Eves als auch aus Brams Perspektive, so dass die Leser*in sehr schnell eine persönliche Bedingung zu den Protagonist*innen aufbaut. Der Schreibstil ist sehr angenehm, es wird viel auf die Emotionen und Gedanken der Hauptfiguren eingegangen und so ist es leicht, in einen Lesefluss zu kommen.  Die Geschichte ist sehr komplex und das Buch hält einige unerwartete Wendungen bereit und bleibt bis zum Ende spannend. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Eve und Bram weitergeht. Die Fortsetzung ist für Frühling 2020 angekündigt worden.

Ich gebe dem Buch wegen der genannten Aspekte 5 von 5 Lesepunkten, weil es mich nachhaltig beeindruckt hat.

Empfohlene Zitierweise

Marileen Deutschmann, Rezension von: Giovanna und Tom Fletcher: Eve of Man - Die letzte Frau. In: LESEPUNKTE 2020, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/giovanna-und-tom-fletcher-eve-of-man-die-letzte-frau
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