„Der Geruch von Wut" von Gabriele Clima ist ein Jugendbuch, das mich erst nicht sofort mitgerissen hat. Der Anfang war etwas langatmig und fade, aber nach ein paar Seiten wurde die Geschichte doch noch spannend und tiefgründig.
Ein Jugendlicher gerät in die Fänge einer rechtsradikalen Gruppe
Es geht um Alex, einen 16-jährigen Jungen, der nach dem Tod seines Vaters bei einem Autounfall, welchen er selbst miterlebte, in eine tiefe Krise fällt. Alex ist wütend und verzweifelt und gibt dem ausländischen Fahrer des anderen Autos die Schuld. In seiner Wut schließt er sich einer rechtsradikalen Gruppe namens "Black Boys" an, die ihm versprechen, den Schuldigen zu finden. Doch bald merkt Alex, dass er sich in eine gefährliche Situation gebracht hat. Er wird von der Gruppe für gewalttätige Situationen missbraucht und hat dadurch immer mehr Schwierigkeiten.
Gute Beschreibung der inneren Konflikte von Alex
Das Buch behandelt wichtige Themen wie Verlust, Wut, Rassismus und die Gefahr von rechtsradikalen Gangs. Besonders beeindruckend fand ich, wie gut der Autor Gabriele Clima die inneren Konflikte und Gefühle von Alex beschreibt. Dadurch kann man die Verzweiflung von Alex spüren und verstehen. Des Weiteren kann der Leser*in dadurch nachvollziehen, weswegen er falsche Entscheidungen trifft. Auch die Darstellung von Alex’ Familie fand ich sehr gut. Seine Mutter und seine Tante helfen ihm aus der Gewalt und dem Hass herauszukommen. Sie zeigen ihm, dass es immer eine Möglichkeit gibt umzukehren und neu anzufangen. Diese Botschaft ist in meinen Augen wichtig.
Die Charaktere im Buch sind gut durchdacht. Alex ist nicht nur ein wütender Jugendlicher, sondern auch ein Junge, der mit einem großen Verlust zurechtkommen muss und dabei auch Fehler macht. Seine Entwicklung im Verlauf der Geschichte ist sehr glaubwürdig dargestellt, genauso wie die Beschreibung der anderen Personen, wie die der Mitglieder der "Black Boys" und Alex' Familie.
Familiäre Unterstützung ist wichtig
Neben der spannenden Handlung hat mich auch die Botschaft des Buches beeindruckt. Es zeigt, wie leicht Jugendliche in gefährliche Kreise geraten können, besonders wenn sie voller Wut sind, dass es aber gleichzeitig auch Hoffnung gibt.
Alex erkennt, dass seine wahre Unterstützung bei seiner Familie liegt. Seine Mutter und seine Tante stehen ihm bei und helfen ihm, wieder auf den richtigen Weg zu kommen.
Trotz des holprigen Starts finde ich "Der Geruch von Wut" ist letztendlich sehr lesenswert. Es regt zum Nachdenken an und vermittelt wichtige Botschaften über die Gefahren von Hass und Extremismus sowie die Bedeutung von Familie und deren Unterstützung.
Insgesamt kann ich den Roman "Der Geruch von Wut" jedem empfehlen, der sich für spannende Geschichten interessiert, die wichtige gesellschaftliche Themen ansprechen. Besonders beeindruckend fand ich, wie gut die Gefühle und inneren Konflikte von Alex im Roman beschrieben werden, vor allem durch den klaren und direkten Schreibstil. Ich vergebe 4 von 5 LESEPUNKTEN für den Roman.