Beril Kehribar: Schattenthron (Band 1) – Erbin der Dunkelheit

Lesepunkte: 2 Punkte
AutorIn: Beril Kehribar
Titel: Schattenthron (Band 1) - Erbin der Dunkelheit
Verlag: Carlsen ISBN: 978-3-551-30464-3
Seiten: 352 Preis: 15,00€
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Neele Stüber, 10.Klasse [Gymnasium Markt Indersdorf, betreut von: Silke Christa]

„Schattenthron – Erbin der Dunkelheit“ ist ein High-Fantasy-Roman (mit einem sehr großen Romance-Anteil), der von der Autorin Beril Kehribar geschrieben wurde.

In Eseria leben Menschen - aber auch die stolzen Elfen. Elfen können verschiedene magische Kräfte besitzen wie z.B. Feuer- oder Seelenmagie. Die wichtigste Hauptperson ist Kaaya, eine Schwertkämpferin mit Amnesie, die sich in ihren besten Freund Arian verliebt. Doch bevor die 18-Jährige Arian ihre Gefühle gestehen kann, wird dessen Seele von einem Schattenelf geraubt. Neben Eseria existiert nämlich auch die Parallelwelt Nebulum, eine Schattenwelt mit ehemals verbannten Elfen und ihren Nachkommen. Ein vor allem im letzten Drittel wichtiger Schattenelf ist der mysteriöse Ilias, Kronprinz von Nebulum. Kaaya macht sich auf die Suche nach Arians Seele und trifft auf dieser Reise eine Menge Charaktere, sodass der Leser am Ende des Buches aus sechs verschiedenen Perspektiven die beiden Welten wahrgenommen hat.

Mein erster Eindruck des Romans war sehr positiv, da mir die Aufmachung des Buches gut gefallen hat. Diese beinhaltet sowohl ein hübsches Cover, dessen Farben auch in Form eines farbigen Buchschnitts übergehen, als auch eine enthaltene Karte von Eseria und eine zum Buch zugehörige Musikplaylist.

Beril Kehribar konnte mich mit ihrem Worldbuilding überzeugen, denn ich hatte schon immer eine Schwäche für Elfen und über ein Magiekonzept mit Magieformen wie Blutmagie oder Seelenmagie hatte ich in dieser Art und Weise zuvor noch nichts gelesen. Trotzdem hätte ich mir detailliertere Ortsbeschreibungen gewünscht.

Darüber hinaus trägt die Vielzahl an Hauptcharakteren dazu bei, dass es mindestens eine Person gibt, über die man mehr erfahren möchte. Neben den bereits erwähnten Figuren gibt es auch noch eine Liebesgeschichte zwischen einer Elfe namens Luana und dem Menschen Aron.

Bevor ich zu den negativen Aspekten des Buches komme, möchte ich noch den meines Erachtens lebhaften Schreibstil der Autorin anmerken.

Es gibt zwei Typen von Büchern, die ich liebe: Zum einen Pageturner, die mich mit ihrer Handlung so packen, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte, und zum anderen charakterbasierte Romane, in denen die Charaktere sich im Laufe des Buches beziehungsweise einer Reihe weiterentwickeln und alles andere als austauschbar sind. „Schattenthron“ passt in keine der beiden Schubladen und das ist bedauerlicherweise nicht im Positiven gemeint.

Um sich in die Figuren hineinversetzen zu können, ist das Tempo der Handlung in der ersten Hälfte des Romans zu schnell. Dagegen ist es zu langsam, als dass man sich einfach in die Handlung fallen lassen könnte. Szenenwechsel kommen häufig vor und befinden sich meiner Ansicht nach nicht an den passenden Stellen. Eigentlich interessante Szenen in der ersten Hälfte fühlen sich nur an wie eine Reise in einem ICE von A nach B, ohne Zwischenstopps. Momente für das Kennenlernen der Personen, hauptsächlich in Form von Gesprächen, werden zwar langsam, aber nicht besonders interessant beschrieben. Ich denke, wenn das Tempo der Handlung und die Gespräche im ersten Teil anders gestaltet gewesen wären, hätte ich in Schlüsselszenen mehr mit den Figuren mitfühlen können.

Im Gegensatz dazu steht die zweite Hälfte von „Schattenthron“, die mir wesentlich besser gefallen hat. Hier empfand ich das äußere Geschehen zwar als weniger lebhaft beschrieben, dafür aber fokussierte sich die Autorin mehr auf den Plot. Außerdem erfuhr ich mehr über die Charaktere, sodass sie mich mehr interessierten und der Roman für mich an Spannung gewann, die in einen finalen Cliffhanger mündete.

Leider kann ich persönlich diesen Debütroman trotz positiver Gesichtspunkte, die das Potenzial des Buches aufzeigen, nicht weiterempfehlen, weil neben einer guten Idee auch ihre Umsetzung wichtig ist. Aus diesem Grund kann ich nur 2 von 5 LESEPUNKTE für einen durchschnittlichen ersten Teil einer Dilogie vergeben.

Empfohlene Zitierweise

Neele Stüber, Rezension von: Beril Kehribar: Schattenthron (Band 1) - Erbin der Dunkelheit. In: LESEPUNKTE 2022, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/beril-kehribar-schattenthron-band-1-erbin-der-dunkelheit
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