Antonia Michaelis: Tankstellenchips. Ein Heldenepos

Lesepunkte: 5 Punkte
AutorIn: Antonia Michaelis
Titel: Tankstellenchips
Verlag: Oetinger, 2018 ISBN: 978-3-7891-0918-8
Seiten: 368 Preis: 18,00 Euro
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Friederike Jördens, 6. Klasse [Gymnasium Schaurtestraße Köln-Deutz; betreut von: Eric von Zeddelmann]

Tankstellenchips ist ein Roman von Antonia Michaelis, in dem es um den 18-jährigen Sean aus dem Iran geht, der erst seit Kurzem in Deutschland lebt.

Am Anfang der Geschichte sucht Sean am Strand seinen Schlüssel, den er dort verloren hat. Er braucht diesen für den Spind in dem Flüchtlingsheim, in welchem er lebt, seit er vor zwei Monaten nach Deutschland gekommen ist.

Am Strand lernt er Dany kennen, der aus dem Waisenhaus abgehauen ist. Auf der Suche nach dem Schlüssel werden die beiden Zeugen eines Verbrechens: Zwei Männer dringen in einen Strandbungalow ein und erschießen den Besitzer, als dieser sie dort stellen will.

Obwohl Sean die Polizei und den Krankenwagen ruft, wird er zum Hauptverdächtigen, weil er die Pistole der geflohenen Verbrecher in die Hand nimmt und so seine Fingerabdrücke auf dieser hinterlässt. Sean und Danny müssen zusammen vor der Polizei fliehen.

Ihre Flucht führt sie zu Fuß, per Bahn und per Anhalter quer durch Deutschland. Unterwegs schlagen sie sich mit kleineren Jobs durch und lernen nette Leute kennen, die ihnen helfen.

Einmal arbeiten sie als Erdbeerpflücker auf einem Feld, was solange gut geht, bis Dany aus Versehen eine Herde Kühe freilässt, die das Erdbeerfeld platt trampelt. Also ziehen sie wieder weiter, ständig begleitet von der Angst vor der Polizei und einer möglichen Abschiebung wegen des Verbrechens, das sie gar nicht gegangen haben.

Weil die Geschichte an vielen unterschiedlichen Orten spielt, kann man sagen, dass sie wie ein Roadmovie erzählt wird. Das hat mir sehr gut gefallen, da man als LeserIn das Gefühlt hat, mit den Protagonisten zusammen auf der Flucht zu sein.

Es gibt keine langweiligen Stellen, da der Roman durchgehend spannend ist und man sich beim Lesen permanent fragt, was wohl als Nächstes passieren wird.

Ich finde es auch gut, dass man mal eine Geschichte aus der Perspektive eines Jungen lesen kann, der Angst vor Polizei und Abschiebung hat, weil ich mich ansonsten nicht in diese Lage versetzt hätte.

Insgesamt gebe ich „Tankstellenchips“ fünf von fünf Lesepunkten, weil die Handlung sehr abwechslungsreich und spannend ist und ich das Buch nur weiterempfehlen kann.

Empfohlene Zitierweise

Friederike Jördens, Rezension von: Antonia Michaelis: Tankstellenchips. Ein Heldenepos. In: LESEPUNKTE 2019, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/antonia-michaelis-tankstellenchips-ein-heldenepos
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