„Ich weiß gar nicht, was ich machen soll, wenn Senora Gerta einmal tot ist.“ (aus „Senora Gerta“ von Anne Siegel)
Das Buch „Senora Gerta – Wie eine Wiener Jüdin auf der Flucht nach Panama die Nazis austrickste“, geschrieben von Anne Siegel, ist eine Biographie über Gerta Stern, die in der Zeit des Nationalsozialismus mit ihrem Mann Moses und dessen jüngerem Bruder Sigi nach Panama fliehen musste.
Gerta wird 1915 als Kind eines jüdischen Ehepaares in Wien geboren. Dort wächst sie wohlbehütet auf und ihre ausgeprägte musische Begabung wird, besonders durch ihren Vater Bernhard, mit allen Mitteln gefördert. Doch als Gertas Vater 1927 stirbt, ändert sich für Gerta vieles.
Am 8. Oktober 1938 heiratet Gerta den Profifußballer Moses Stern, der auch Munio genannt wird.
Aufgrund der zunehmenden antisemitischen Stimmung möchte das Ehepaar mit Moses‘ Bruder Sigi das Land so schnell wie möglich verlassen. Der Plan ist, bei Moses‘ und Sigis Schwester in Südafrika unterzukommen. Doch als Gerta und Moses in Hamburg sind, um ihre Visa abzuholen, wird Moses während der Novemberpogrome verhaftet und Gerta setzt alles daran, ihren Mann zu befreien. Mit viel Glück gelingt Gerta, Moses und Sigi die Flucht aus Europa heraus nach Panama.
Das Buch zeigt, dass man mit Mut ziemlich viel erreichen kann. Natürlich spielen auch andere Faktoren eine Rolle, aber ohne Gertas Mut wäre ihre Geschichte sicher nicht so gut ausgegangen.
Anne Siegel hat die Geschichte von Gerta lebhaft dargestellt und so wird dem Leser ein Einblick in eine andere Zeit gewährt. Es wird deutlich, wie grauenhaft die Vorgehensweise der Nationalsozialisten war und dennoch stellt sich heraus, dass es doch noch Menschen mit einem guten Herz gab.
Dadurch, dass Geschichten wie die von Gerta Stern veröffentlicht werden, wird dafür gesorgt, dass diese grauenhafte Zeit nicht in Vergessenheit gerät, denn nicht alle hatten so viel Glück wie Gerta und ihre Familie. Auch das wird in diesem Buch verdeutlicht.
Anne Siegel hat das historische Umfeld von Gerta gut dargestellt und erklärt. Unterstützt wurde das auch durch die im Buch abgedruckten Bilder. Mittels dieser Vorgehensweise konnte die Autorin des Buches mein Interesse wecken, und ich hatte viel Spaß beim Lesen.
Insgesamt kann ich sagen, dass dies ein sehr gutes und interessantes Buch ist, welches ich auf jeden Fall weiterempfehle.