Ursula Poznanski: Layers – Die Wahrheit ist vielschichtig

Lesepunkte: 4 Punkte
AutorIn: Ursula Poznanski
Titel: Layers – Die Wahrheit ist vielschichtig
Verlag: Loewe, 2015 ISBN: 978-3-7855-8230-5
Seiten: 444 Preis: 14,95 Euro
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Carlotta Krämer, 9. Klasse [Gymnasium Köln-Pesch, Betreut von: Kirsten Carp]

Die Hauptfigur des Romanes „Layers“ heißt Dorian. Er wird schlecht von seinem Vater behandelt und ist deswegen von zu Hause abgehauen. Aus diesem Grund lebt er zu Beginn der Geschichte auf der Straße. Als er eines Nachts aufwacht, liegt er neben einem ermordeten Obdachlosen und findet sein eigenes Taschenmesser in der Blutlache vor. Da er Angst hat, von der Polizei entdeckt und wegen des Mordes – von dem er selbst nicht weiß, ob er ihn begangen hat – eingesperrt zu werden, lässt er sich schließlich voller Misstrauen darauf ein, von einem Fremden zu „Bornheims“ Villa gebracht zu werden. Dort wird ihm und anderen in seiner Situation geholfen. Dazu müssen sie jedoch einigen Diensten nachgehen. Als Dorian eines der Werbegeschenke, die er verteilen soll, behält und öffnet, wird er plötzlich gnadenlos verfolgt. Doch die Stadt verlassen kann er nicht, denn dann ließe er Stella, die ihm sehr viel bedeutet, in Bornheims Villa zurück und brächte so ihr Leben in Gefahr. Der Countdown läuft und Dorian hat keine Ahnung, wie er das drohende Unheil noch abwenden oder wem er noch trauen kann.

Obwohl die ersten Kapitel noch eher langweilig waren, hat die Geschichte mich insbesondere während des Mittelteils vollkommen gefesselt. Zu diesem Zeitpunkt folgen direkt aufeinander so viele verschiedene Ereignisse, dass ich mich nicht mehr vom Roman lösen konnte. Da man alles zeitgleich mit der Hauptfigur erfährt, hat man als LeserIn zudem keine Möglichkeit, vorher Informationen zu erhalten. Auch, wenn das Ende mich vollkommen überrascht hat, blieb es doch nicht bis ganz zum Schluss spannend, vielleicht auch, weil die Ereignisse sich auf die eine oder andere Weise wiederholten. Ich bin der Ansicht, dass die Autorin anfangs und zum Ende hin nicht das volle Potenzial der Geschichte ausgeschöpft hat. Die Einführung in die Geschichte hätte gekürzt werden können und am Ende fehlt es mir ein wenig an Abwechslung.

Der Roman hat mich aber auch gefesselt, weil es so wirklichkeitsnah geschrieben ist. Insbesondere der Anfang schien unglaublich realistisch und machte mir erneut bewusst, dass es tatsächlich viele obdachlose Kinder gibt, die sich in einer ähnlichen Situation wie Dorian befinden. Auch wenn die Geschichte zum Ende von der Wirklichkeit abweicht, ist trotzdem das grobe Umfeld immer noch wirklichkeitsgetreu. Dadurch begann ich auch über die Ungleichheit nachzudenken, die ebenfalls im Roman angesprochen wird, an dieser Stelle jedoch nicht von mir konkretisiert werden kann, da ich ansonsten zu viel über die Handlung verraten würde.

Das Cover ist sehr ungewöhnlich und erregt so bei jedem Betrachten meine Aufmerksamkeit. Leider ist es jedoch dank des Aufbaus (mehrfach ineinander geklappt) schwierig, bei einem originalverpackten Exemplar den Klappentext zu lesen.

Auch der Titel erschließt sich erst mit dem Lesen des Romans und lässt noch keine - im Gegensatz zu den meisten anderen Büchern - Vermutungen über die Handlung der Geschichte zu. Vielleicht gibt der Untertitel schon ein wenig mehr Auskunft, doch auch dessen Bedeutung erschloss sich mir erst gegen Ende des Romans.

Empfehlen würde ich den Roman erst ab einem Alter von 12 – 14 Jahren, da einige Stellen durchaus brutal sind und die Szenen teilweise so realistisch wirken, dass man Angst bekommen könnte.

Der Roman hat auf jeden Fall 4 LESEPUNKTE verdient, da die Geschichte wirklich außergewöhnlich ist und oftmals auch sehr gut geschrieben.

Empfohlene Zitierweise

Carlotta Krämer, Rezension von: Ursula Poznanski, Layers – Die Wahrheit ist vielschichtig In: LESEPUNKTE, URL: https://www.lesepunkte.de/rezensionen/ursula-poznanski-layers-die-wahrheit-ist-vielschichtig/
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