Suzanne Collins: Die Tribute von Panem X: Das Lied von Vogel und Schlange

Lesepunkte: 5 Punkte
AutorIn: Suzanne Collins
Titel: Die Tribute von Panem X: Das Lied von Vogel und Schlange
Verlag: Friedrich Oetinger ISBN: 978-3-7891-2002-2
Seiten: 608 Preis: 26,00€
Altersempfehlung: ab 15 Jahren

Rezensiert von: Amelie Stöcklin, 12. Klasse [Max-Planck Gymnasium Lahr, betreut von: Aïsha Hellberg]

Es sind die 10. Hungerspiele in Panem, 64 Jahre bevor Katniss Everdeen Tribut der Hungerspiele wird. „Die Tribute von Panem X: Das Lied von Vogel und Schlange“ von Suzanne Collins stellt ein Prequel zu der bekannten Trilogie dar.

 

Coriolanus Snow ist als vermutlich meistgehasster Charakter der Trilogie zunächst ein ungewöhnlicher Hauptcharakter, noch ungewöhnlicher ist es, dass nun seine Geschichte erzählt wird.

Coriolanus ist während des Krieges in Panem groß geworden, hat dort seine Eltern und den bekannten Wohlstand verloren. Nun hat der 18-jährige nur noch sein Anwesen, seine Cousine, seine Großmutter und kaum noch Geld. Trotzdem wahrt er den Schein, Geld zu haben, doch da er weiß, dass sein Studium unbezahlbar wäre, tut er alles, um ein Stipendium zu bekommen. So landet er auch in einem neuen Projekt für die jährlichen Hungerspiele, welches diese zu einem neuen Event machen soll. Die Spielemacherin verlangt viel, doch wie weit wird Coriolanus für sein Stipendium gehen? Wird er die Regeln befolgen? Und wie wird er zu dem Diktator, den wir bereits kennen?

 

Dadurch, dass es sich um ein Prequel der Trilogie handelt, ist die Herangehensweise an dieses Buch eine ganz andere. Grundsätzlich existiert bereits eine Vorstellung des Charakters und man befasst sich eher mit der Entwicklung des Protagonisten, als mit dem Ende, da man ja weiß, wie er 64 Jahre später agiert. Umso interessanter ist natürlich die Frage, was ein Mensch erleben muss, damit er zu solchen grausamen Taten fähig wird.

 

Persönlich hatte ich anfangs Schwierigkeiten, meine Vorstellungen von Coriolanus mit dem neu Erlesenen zu vereinen, doch mit den Seiten lernt man eine neue Seite von ihm kennen und fängt an mitzufiebern. Der 600-seitige Roman ist in drei schlüssige Teile aufgeteilt, welche jeweils einen klar getrennten Abschnitt thematisieren. Trotzdem wirken die Teile nicht aneinandergereiht, sondern sehr schlüssig.

Der Schreibstil ist bekannt und angenehm, jedoch sprachlich nicht überaus auffällig. Interessant ist, dass bekannte Motive in den neuen Roman eingebunden wurden, und so das neue Buch gut zu den weiteren passt und nicht wirkt, als wäre es nur aufgrund des großen Erfolges entstanden.

An gewissen Stellen, vor allem gegen Ende hin, könnte man sich wünschen, dass manche Passagen etwas ausführlicher wären, doch die stolzen 600 Seiten sollten nicht noch mehr sein.

Die extra eingefügten Listen und Songtexte erleichtern das Lesen und gestalten das Lesen noch angenehmer.

 

Auch wenn ich mit einer gewissen Skepsis an den Roman herangetreten bin, kann ich sagen, dass das Prequel mich voll überzeugt hat.

Aufgrund gewisser Brutalitäten empfehle ich je nach Empfindlichkeit das Lesen ab 15 Jahren.

Für einen Folgeroman, welcher seinen Vorgängern in keiner Weise nachsteht, verteile ich aus diesem Grund 5 von 5 Lesepunkten. Ich empfehle es an jeden Fan der „Hungerspiele“ und rate jedem, der sie noch nicht kennt, dem Prequel und der Trilogie eine Chance zu geben.

Empfohlene Zitierweise

Amelie Stöcklin, Rezension von: Suzanne Collins: Die Tribute von Panem X: Das Lied von Vogel und Schlange. In: LESEPUNKTE 2021, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/suzanne-collins-die-tribute-von-panem-x-das-lied-von-vogel-und-schlange
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