Das Buch „Und zwischen uns eine Mauer“ von Suza Kolb gehört zum Genre Jugendroman und historischer Roman.
Die Handlung spielt im Jahre 1993, sechs Jahre vor dem Mauerfall.
Am Anfang befindet sich eine Liste der wichtigsten Orte und Personen der Geschichte.
Die 13-jährige Luisa, aus deren Sicht das Geschehen erzählt wird, wohnt in West-Berlin. Sie besucht in den Sommerferien mal wieder seit langer Zeit zusammen mit ihrer Tante ihre Familie in der DDR. Dort trifft sie Uwe, der sehr zum Verdruss seiner an den Sozialismus glaubenden Zwillingsschwester Marietta ein großer Fan westlicher Musik ist und eine recht gesellschaftskritische Einstellung hat.
Luisa Hermann, die Hauptfigur aus der BRD, versucht sich an die strengen Regeln im Osten zu halten und nicht aufzufallen, da sie von ihrer Familie gewarnt wurde, dass die Stasi sie über die gesamte Zeit ihres Aufenthaltes hinweg überwachen würde. Obwohl sie sich sehr bemüht, klappt es nicht besonders gut und sie bekommt immer wieder Probleme. Die Gesellschaft von Uwe, einem Nachbarsjungen, mit dem sie sich anfreundet, verbessert ihre Situation nicht gerade. Er hat schon lange den Wunsch, frei zu sein und im Westen zu leben, und erzählt Luisa von seiner Liebe zur westlichen Musik. Uwe trifft sich schon länger heimlich mit zwei musikbegeisterten Freunden und zusammen spielen die drei diese verbotenen Hits. Sie ermutigen auch Luisa mit ihnen Musik zu machen. Das bleibt von seiner Schwester Marietta, die an alle Versprechen der sozialistischen Partei glaubt, allerdings nicht lange unbemerkt. Sie versucht Uwe vor Luisa (in ihren Augen eine Klassenfeindin) zu schützen, da sie Angst hat, sie könnte ihn dazu bringen, sich gegen den Sozialismus zu wenden. Allerdings hat Uwe dies schon lange getan. Trotz ihrer Probleme mit Marietta versucht Luisa, sich mit ihr anzufreunden. Ihre Versuche erweisen sich leider alle als Fehlschlag. Uwe und Luisa beginnen mehr füreinander zu empfinden und treffen sich heimlich, um unbemerkt vor den wachen Augen seiner Schwester zu sein. Doch als Uwe plötzlich versucht abzuhauen, wird Luisa klar: Das alles ist purer Ernst. Sie bringt ihre gesamte Familie in Gefahr, indem sie mit Uwe zusammen ist und ihn unwillentlich noch in seinem Vorhaben bestärkt.
Die Geschichte hat mir gezeigt, wie groß die Unterschiede im Alltag der Menschen in der DDR im Vergleich zur BRD waren, und dass ich noch nicht so viel darüber wusste, wie ich zu wissen glaubte. Und mir ist klar geworden, wie viel es darüber zu lernen gibt. Ich konnte mir dank der anschaulichen Beschreibung sehr gut vorstellen, wie es war, in der DDR zu leben.
Gut gefallen hat mir, dass ich mich sehr gut in die Hauptperson hineinversetzen konnte. Schön fand ich auch, dass es zwischen manchen Kapiteln Tagebucheinträge von Luisa an ihre beste Freundin in der BRD gab sowie Briefe eines unbekannten Spitzels an die Stasi. Außerdem gibt es am Schluss des Buchs ein Verzeichnis der wichtigsten geschichtlichen Ereignisse der beiden deutschen Staaten bis zu ihrer Wiedervereinigung.
Ich gebe dem Buch vier Lesepunkte, da es jungen Leserinnen und Lesern diese wichtige geschichtliche Zeit im Jugendbuchstil anschaulich und interessant nahebringt.