Silke Heimes: Who’s to blame

Lesepunkte: 5 Punkte
AutorIn: Silke Heimes
Titel: Who's to blame
Verlag: Ueberreuter ISBN: 978-3-7641-7151-3
Seiten: 256 Preis: 18€
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Lilli Reifke, 12. Klasse [IGS Südstadt Hannover, betreut von Kathleen Christoph]

 

Die letzte Schulstunde vor den Ferien. Deutsch Leistungskurs bei Herr Brandl. Der Unterricht beginnt so wie immer. Bis er die Tür verriegelt und eine Waffe zieht.

„Ab jetzt gelten meine Regeln.“

„Who's to blame“ (2024) von Silke Heimes handelt von dem fünfzehnköpfigen Deutsch LK von Moritz Brandl, welcher eines Tages mit einer geladenen Waffe in den Unterricht kommt und in 10 Spielrunden testen möchte, wie gerecht seine SchülerInnen sind.
Aus den verschiedenen Sichtweisen der SchülerInnen erfährt man im Laufe des Romans, wie sich ihr Denken über Gerechtigkeit und Zusammenhalt verändert.
Während den Stunden, in denen die Klasse im Klassenzimmer eingesperrt ist und die Polizei vor dem Schulgebäude überlegt, wie sie die Situation entschärfen können, gibt der Deutsch LK Lehrer, der immer mehr Alkohol konsumiert, preis, warum er an diesem Tag entschied, mit einer Waffe in die Schule zu kommen.

Eine Geschichte der Solidarität

Während des Lesens hat mich besonders gereizt, zu beobachten, wie sich das Denken der SchülerInnen in Bezug auf Solidarität verändert hat, da sie füreinander einstanden, als sie von ihrem Lehrer beschuldigt wurden, sein Leben zerstört zu haben. Da das Geschehen sowohl aus der Sicht von mehreren SchülerInnen, als auch aus der Sicht einer Polizeibeamtin dargestellt wird, hat man einen Überblick über verschiedene Denkweisen in derselben Situation. Hilfreich für das Verständnis der Handlungen der Figuren, waren die Sitzpläne, die zur Veranschaulichung im Buch aufgezeichnet sind.
Meiner Meinung nach waren die Figuren authentisch, was unter anderem daran lag, dass ihre nachvollziehbaren Gedankengänge anschaulich und in gut verständlicher Sprache dargestellt wurden. Während der Handlung treten verschiedene Fragen zum Verhalten des Lehrers auf, wodurch es mir persönlich schwerfiel, das Buch aus der Hand zu legen, da ich mehr über die Hintergründe seines Handelns erfahren wollte. Dazu kommt, dass der Roman in viele kurze Kapitel gegliedert ist, wodurch man zum Weiterlesen angeregt wird. Der Schreibstil ist der heutigen Gesellschaft angepasst, da eine genderneutrale Sprache genutzt wird. Mit der Figur Sam, welche „them“ als Pronomen verwendet, wird zudem die Aufgeschlossenheit gegenüber der Modernität der Autorin deutlich.

Ab 14 Jahren geeignet

Durch die Spannung, die Erzählweise und der gut verständlichen Sprache, habe ich das Lesen dieses Buches sehr genossen. Aufgrund der spannenden Handlung und der Stresssituationen, denen die SchülerInnen während der Handlung ausgesetzt sind, würde ich das Buch ab einem Alter von 14 Jahren empfehlen.

Deswegen gebe ich dem Buch 5 von 5 LESEPUNKTEN.

Empfohlene Zitierweise

Rezension von: Lilli Reifke: Silke Heimes "Who's to blame". In Lesepunkte 2025, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/silke-heimes-whos-to-blame/
Bitte setzt hinter die URL-Angabe in runden Klammern das Datum eures letzten Besuchs dieser Online-Adresse.

Noch keine Kommentare bis jetzt

Einen Kommentar schreiben