Willkommen in Kelas Welt, die im Augenblick nicht so wirklich strahlen möchte. Nach dem Tod ihrer Mutter und ihres Großvaters beginnen sich die Probleme zu häufen. Nicht nur die Trauerbewältigung hält Katalea (auch Kela genannt) und ihren Bruder Brandon gefangen, sondern auch die Rechnungen, die allein für die Geschwister nicht stemmbar scheinen. Was also tun? Das Haus ihrer Kindheit und vertraute Nachbarn verlassen? Auf keinen Fall! Also müssen Mitbewohner her, die Geld reinbringen. Ein schwerer Schritt für Kela, besonders als die beiden Anwärterinnen Melissa und Wendy in letzter Sekunde abspringen und drei wildfremde Männer, die kaum älter als sie sein können, in den alten Räumlichkeiten ihres Großvaters einziehen. Und dann fängt sie auch noch an mysteriöse Briefe ohne Absender zu bekommen, die nur sie lesen kann, und willkürliche Begegnungen mit dem Geist ihres Großvaters zu haben.
Wie sich herausstellt, hat sie nicht, wie ihr ihre Psychologin und Bruder weis machen wollen, Trauer bedingte Halluzinationen. Auch ihre neuen Mitbewohner und ihre beste Freundin sind nicht zufällig Teil ihres Lebens. Wem kann sie vertrauen, wenn ihre bekannte Welt vor ihren Augen in Staub zerfällt und sich neu zusammensetzt?
Ein Buch mit einer Grundidee, die viel Platz für einen bis mehrere Romane gibt. Doch anstatt diese Idee großzügig auszuarbeiten und Facetten einzuarbeiten, dehnen die Autorinnen Carmen Schmit und Ulrike Mayrhofer die Spannung und verzögern den Handlungsverlauf, indem sie Informationen über die Fantasiewelt, um die es in dem Roman geht, vorenthalten und den Leser einige Male zu oft auf dem Trockenen lassen. Zu Beginn wird Katalea nicht geglaubt, wenn sie von den eigenartigen Ereignissen berichtet, und als ihre Aussagen nicht mehr zu wiederlegen sind, wird ihr nicht erklärt, warum all das passiert.
Weiterhin definieren die Autorinnen Kela als Protagonistin fast ausschließlich über die Verluste, die sie in der Vergangenheit und Gegenwart erleidet. Sie scheint keine positiven Dinge in ihrem Leben zu haben, die nicht mit dem Tod zu tun haben. Erst zum Ende hin klärt sich die Düsternis ein wenig. Jede Wendung war für mich vorhersehbar. Ob es die Romanze mit Nero oder ihre Verwandtschaft mit Nivia oder die Täuschung von Genevieve war, ich habe auf alles nur gewartet.
Zusammenfassend gebe ich dem Buch einen LESEPUNKT. Die Autorinnen haben die Geschichte auf zu vielen negativen Elementen aufgebaut, um dem Leser ein angenehmes Lesegefühl zu geben. Ausschließlich das Fehlen eines Cliffhänger am Ende des Buches war für mich ein positiver Aspekt.
Ich würde das Buch nur an Leser*innen weiterempfehlen, die sehr viel Geduld mitbringen und Frustration beim Lesen mögen.