Indigo
Indigo hat ihre Mutter verloren. Doch bevor sie die Möglichkeit zum Trauern bekommt, erhält sie von zwei Fremden ein Paket, dessen Inhalt eng mit dem Tod ihrer Mutter verbunden ist. Eine Geschichte voller Wendungen beginnt und es wird nicht nur alles immer komplizierter, sondern die zwei mysteriösen Männer machen Indigos Herz auch immer mehr zu schaffen.
In diesem Buch begleiten wir durchgängig Indigo, die Protagonistin, auf ihrem Weg durch ihre Schauspielkarriere und ihr Liebesleben. Indigo wird durch ihr provokantes Verhalten, besonders gegenüber Männern, als eine starke, unabhängige Frau dargestellt. Leider erschien sie mir durch dieses Verhalten eher als ein kleines Mädchen. Demensprechend war ich irritiert, als sie mit ihren Freunden zusammen Wein getrunken hat, was nicht ins Bild passt. Auch ist sie eine sehr unsichere Person, welche sich permanent mit anderen Menschen vergleicht, was sie für mich zusätzlich unsympathisch macht.
Avian und Julius
Die beiden Männer, denen das Liebesinteresse von Indigo gilt, heißen Avian und Julius. Avian nimmt hier die Rolle des typischen Bad Boys mit all seinen Klischees ein, welche mich sehr gestört haben und mich daran zweifeln ließen, ob in dieses Buch überhaupt mit der nötigen Leidenschaft geschrieben worden ist. Julius hingegen ist der Gentleman in der Geschichte, welcher nicht so stark von den Klischees betroffen ist. Die Leser erfahren, wie sich beide Männer auf ihre Art in Indigo verlieben und ihr ihre Zuneigung zeigen. Avian bringt sein Interesse durch Hass gegenüber Indigo zum Ausdruck, was ein typisches Klischee für einen „Bad Boy“ ist. So versucht er, seine Gefühle zu unterdrücken, was ihn unzugänglich und unsympathisch macht und ihn außerdem nicht als erwachsenen Mann zeigt. Meistens ist es schwierig, die Gedankengänge beider Männer bezüglich Indigos nachzuvollziehen. Sie sind befreundet und scheinen sich anfangs wegen des Interesses an Indigo fast zu streiten. Ein paar Seiten später jedoch scheint es für beide kein Problem darzustellen, sie miteinander zu teilen.
Kurzzeitige Spannungskurve
Das mysteriöse Paket, das Dinge von Indigos Mutter beinhaltet, welche so nie an die Öffentlichkeit gelangt sind, macht die Geschichte zu Anfang spannender, was jedoch schnell wieder nachlässt. Der Fall geht nur langsam voran und gerät irgendwann in Vergessenheit.
Anfangs fehlte mir von Indigos Seite aus die Trauer bezüglich der verstorbenen Mutter. Diese ist jedoch später wieder deutlich spürbar, da sie öfter in ihren Erinnerungen schwelgt.
Besonders die Szenen nach dem Dreh verleihen dem Buch eine emotionale Tiefe. Während die Momente im Verlauf des Drehs nicht sehr gefühlsbetont sind, sind die Momente danach umso emotionaler, was mich sehr beeindruckt hat.
Was hier sehr schön ist, mich leider trotzdem nicht vom Buch überzeugt hat, ist das Setting der Geschichte. Auch der Schauspielaspekt ist eine schöne Idee, besonders, wenn wir uns einmal die Parallelen des Films, welcher gedreht wird, zur Geschichte selbst anschauen.
Klischees, sich langziehende Handlung, seltener emotionaler Tiefgang
Insgesamt kann ich sagen, dass mich das Buch nicht gepackt hat. Es gab viele Klischees, die Handlung hat sich sehr gezogen und es fiel mir zunehmend schwer, weiterzulesen. Auch meine Gefühlswelt hat das Buch nur selten ansprechen können.
Aus diesem Grund gebe ich dem Buch ,,Scripted Lies“ von Magdalena Gammel 1 von 5 LESEPUNKTEN.