Der Roman „Die Drachenkämpferin 1. Im Land des Windes“ von Licia Troisi handelt von der jugendlichen Nihal, die im Verlauf des Buches schnell erwachsen werden muss und zu spüren bekommt, was es heißt, anders zu sein. Sie muss lernen, sich selbst zu akzeptieren, damit es andere auch tun.
Nihal ist bei ihrem Vater Livon aufgewachsen, dem für sie besten Waffenschmied der ganzen „aufgetauchten Welt“, in der sie leben. Ihre Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben, sodass Nihal von ihr nur die Erzählungen ihres Vaters bleiben. Schon von klein auf träumt sie davon, Kriegerin zu werden, um gegen den Tyrannen zu kämpfen, der die aufgetauchte Welt bedroht und bereits vier von acht Ländern beherrscht. So lernt sie, anfangs nur mit einem Holzschwert zu kämpfen und spielt mit Jungen in ihrem Alter Krieg in der Turmstadt. Doch ihr Leben ändert sich dramatisch: Die Vorstellungen ihrer Kindheit werden wahr, sie erlebt einen echten Krieg, wird Kriegerin. Sie blüht im Krieg auf und kann ihr wahres Ich im Kampf zeigen. Doch durch viele traumatische Situationen wird sie auch sehr schnell und viel zu früh erwachsen. Sie verarbeitet die Situationen nur sehr schlecht und fühlt immer stärker eine tiefe Rache in sich schlummern. Nihal durchlebt Phasen, in denen sie nur ihr Drang nach Rache antreibt, ihr ständiger Begleiter ist. Doch diese Gier nach Rache kann Menschen von gut zu böse verändern…
Nihal wird von vielen männlichen Kriegern nicht ernst genommen. Keiner dieser Krieger kann sich vorstellen, dass eine Frau Kriegerin sein kann. Doch genau das strebt Nihal an. Sie wird immer unempfindlicher gegen die verächtlichen und misstrauischen Blicke oder den Hass, der ihr entgegengebracht wird. Nie verliert sie ihr Ziel vor Augen. Sie schwört sich, mit aller Kraft gegen die Schreckensherrschaft des Tyrannen, der mit Hilfe verbotener Magie seine Macht ausbaut, zu kämpfen und so zum Drachenritter zu werden. Doch kann sie dies überhaupt schaffen?
Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Er ist verständlich formuliert und beschreibt alle Szenen detailreich, sodass man sich dem Geschehen nahe fühlt. Man erkennt Ähnlichkeiten zu Eragon, da es auch hier um Drachen und ihre Ritter geht. Einzelne Kapitel sind aus einer anderen Perspektive geschrieben, sodass man auch die Gefühle der jeweiligen Person erkennt, wenn man sonst nur das Handeln aus der Sicht von Nihal kennt. Der Roman hat mich sehr gefesselt und ich habe viel mit Nihal gelitten, aber mich auch für sie gefreut. An manchen Stellen passieren auf dichtem Raum sehr überraschende und vielfältige Wendungen, die mich als Leserin sehr erstaunt haben. So ist „Die Drachenkämpferin“ ein spannendes Buch, das ich jedem Fantasy-Fan weiterempfehlen kann. „Die Drachenkämpferin“ bekommt daher 5 LESEPUNKTE von mir.