Der Jugendroman „Was wir dachten, was wir taten“ ist dieses Jahr von der 19-jährigen Autorin Lea –Lina Oppermann veröffentlicht worden. Dieses Buch hat mich in einen Klassenraum einer höheren Klasse mitgenommen. Es geht um einen Amokalarm und am Anfang waren mir die Auswirkungen der Geschehnisse dieser dramatischen Erzählung noch nicht klar: Ich konnte mir nur schwer vorstellen, um was es geht, denn diese 143 Minuten, die beschrieben werden, hielten mich mit meinen Gedanken voll und ganz gefangen. Es war nicht leicht, das Buch aus der Hand zu legen. Es wurde immer interessanter, immer mehr Spannung wurde aufgebaut.
Das Buch beginnt mit einer Durchsage, dass ein Sicherheitsproblem aufgetreten ist. Anfangs ahnt so gut wie niemand, dass es sich bei dem Problem um einen Amokalarm handelt. Wie auch? Die Klasse ist gerade dabei, eine Matheklausur zu schreiben, bei der sich natürlich jeder weiter konzentrieren möchte - außer Mark. Mark ist ein Junge aus der Klasse und einer der drei Erzähler, der diese 143 Minuten miterzählt. Als nach der Durchsage die als sehr eingebildet dargestellte Mitschülerin Ida-Sophie nachfragt, ob das Sicherheitsproblem ein Amokalarm sei, breitet sich schnell bei den 14 SchülerInnen Panik aus. Der Mathematiklehrer Herr Filler, der auch einer der drei Erzähler ist, möchte nur ungern Panik und Angst auslösen. Durch das Schweigen der SchülerInnen bricht eine große Stille aus, die dann jedoch durch ein Klopfen an der Tür gestört wird. Als dann auch noch die Tür von innen abgeschlossen werden soll, ist das Thema Klassenarbeit vorbei. Eine Mädchenstimme ruft vor der Tür, dass sie ihre Klasse verloren habe. Dadurch bricht Panik aus und verunsichert jeden, Chaos entsteht, Herr Filler hält sich raus. Schließlich wird die Tür aufgemacht und das Mädchen vor der Tür ist leider nicht allein. Hinter ihr steht eine maskierte Person, die Pistole auf sie gerichtet. Ein Schock. Der Unbekannte kommt in den Klasseraum und hat nun die Gewalt über die Klasse. Die Waffe funktioniert.
Die Bemerkungen, Reaktionen und Gedanken aus drei Perspektiven lösen eine immens große Spannung aus. Insgesamt wird in diesem Buch vieles zerstört und viel Gewalt gegenüber Menschen beschrieben. Als ich das Buch las, dachte ich nach jeder Seite, dass alles schon so spannend ist, dass es nicht spannender geht. Ich hatte mich geirrt. Der Amokläufer wirkt zwar auf jeden ein klein wenig anders, aber alle haben Angst. Besonders als er alle Handys aus dem Fenster wirft, ist die Hoffnung auf ein gutes Ende weit entfernt.
Diese Stellen haben viel Nachdenken bei mir bewirkt. Doch als der Unbekannte an die Tafel "Meine letzten Wünsche“ schreibt, fängt das Buch erst an. Der Unbekannte gibt Herrn Filler zehn Umschläge. Er verlangt, diese vorzulesen. Diese zehn Umschläge sind Rache….
Ich habe mich dazu entschieden, dem Buch "Was wir dachten, was wir taten“ vier Lesepunkte zu geben, da dieses Buch sehr spannend geschrieben ist. Es ist, als ob man selber den Amokalarm miterlebt. Der Klapptext bereitet den Leser nicht auf diese spannungsgeladene Situation vor. Ich würde dieses Buch nicht Leuten empfehlen, die nicht so gut mit Gewalt und Angst umgehen können.