Das Buch "Shadow Thieves" von Kevin Sands ist der erste Teil der bisher zweibändigen Buchreihe.
Die Geschichte spielt in einer erfundenen Zeit, in der zwar noch Kutschen und Burgen existieren, aber auch Technologien vorkommen, die es heute noch nicht gibt. Die Hauptperson ist ein Junge namens Callan, der keine Eltern hat und sich allein durch das Leben kämpft. Als er gefasst und bestraft wird, nachdem er einen Apfel gestohlen hat, nimmt ihn ein alter Mann auf. Der alte Mann bringt ihm bei, andere Menschen zu bestehlen und zu betrügen, indem er Gedanken aus ihren Gesichtern abliest. Das Geld, das er so verdient, muss er dem alten Mann aushändigen. Irgendwann lässt ihn aber der alte Mann nach einem Streit im Stich und er muss sich wieder alleine durchschlagen.
Acht Jahre später bekommt er einen neuen Auftrag von einem Mister Salomon, den er nicht kennt. Er soll zusammen mit anderen im Stehlen geübten Jugendlichen einen Juwel von einem mächtigen Weber (Magier) stehlen. Für den Auftraggeber ist der Juwel von unsagbarem Wert. Da der Juwel durch viele Schutzzauber gesichert ist, ist es sehr gefährlich, ihn zu stehlen. Wenn der Auftrag gelingt, soll Callan so viel Geld erhalten, dass er ein ehrliches Leben führen kann. Für Callan ist es neu und schwierig, mit anderen Kindern zusammen zu arbeiten. Auch die anderen Kinder haben keine Familie und sind es genau wie Callan nicht gewohnt, mit anderen zusammen zu sein. Daher ist es für sie nicht einfach, miteinander zurecht zu kommen, besonders da dieser Auftrag sehr viel Zusammenarbeit erfordert.
Der Roman wird ausschließlich in der Ich-Form und in der Vergangenheit erzählt. Neben dem Prolog ist er in drei Teile gegliedert, von denen der erste Teil die ersten drei Tage und die Planung des Juwelenraubes beschreibt. Der zweite, kürzere Teil läuft bereits auf einen ersten Höhepunkt zu, der Callan in Lebensgefahr bringt. Richtig spannend wird es dann im dritten Teil des Romans, der den eigentlichen Diebstahl des Juwels beschreibt. Auch hier lauern viele Gefahren und es ist unklar, ob die Kinder ihr Ziel erreichen.
Ich finde es sehr gut, dass viele verschiedene Figuren mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften vorkommen, die sich immer wieder überwinden müssen, nicht aufzugeben und weiterzumachen.
Das Buch ist im Allgemeinen einfach geschrieben. Bis auf einzelne Ausnahmen kann man sich die Handlung bildlich vorstellen. Allerdings ist der Einstieg in den Prolog schwer, da man ohne weitere Erklärungen in die Geschichte startet und erst beim weiteren Lesen die Zusammenhänge versteht. Wenn man aber zum ersten Kapitel kommt, wird das Buch sehr gut.
Deshalb vergebe ich für den Roman „Shadow Thieves“ 4 von 5 möglichen LESEPUNKTEN.