Kathy MacMillan: Feuer und Feder

Lesepunkte: 4 Punkte
AutorIn: Kathy MacMillan
Titel: Feuer und Feder
Verlag: Gulliver, 2017 ISBN: 978-3-407-74796-9
Seiten: 496 Preis: 18,95 Euro
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: H.S. [Margarete-Steiff-Gymnasium Giengen a.d. Brenz; Betreut von: Jakob Jung]

In dem Buch „Feuer und Feder“ geht es um ein Mädchen namens Raisa. Mit sechs Jahren wurde sie von Plünderern aus ihrer Heimat Nath Tarin verschleppt. In Qilara wuchs sie als Sklavin auf. Gemeinsam mit anderen Sklaven musste Raisa im Palast auf Plattformen putzen. Im Alter von vierzehn Jahren wurde Raisa dabei erwischt, wie sie in der Bibliothek der Götter eine Schriftrolle befühlte.

Zur selben Zeit war Tyashake Demit zur Hinrichtung verurteilt worden, da sie Hochverrat begangen hatte. Sie war zur Tutorin einer Sklavin, die die Niedere und die Hohe Schrift lesen und schreiben konnte, ausgebildet worden. Tutorinnen waren dazu da, den Kindern der Könige die Niedere und die Hohe Schrift beizubringen. Nur die Königsfamilien und Tutorinnen kannten die Hohe Schrift. Die Niedere Schrift kannten auch Gelehrte und Priester.

Durch Zufall bekam Prinz Mati mit, wie die Wachen Raisa zum König bringen wollten. Da Raisa zu diesem Zeitpunkt mit ihren vierzehn Jahren schon zu alt war, um noch auf den Plattformen zu putzen, schlug Prinz Mati zu ihrem Glück vor, sie zur Wahl zur nächsten Jung-Tutorin aufzustellen. Bei der Wahl wurde sie dann tatsächlich zur nächsten Jung-Tutorin gewählt.

Ein Jahr später hatte Raisa zusammen mit Prinz Mati schon fast alle Zeichen der Niederen Schrift gelernt. Beide wurden von Laiyonea ke Tirit, einer erwachsenen Tutorin unterrichtet. Dabei kamen sich Prinz Mati und Raisa unerlaubt näher, bis Mati eines Nachts Raisa seine Liebe gestand. Von dem Zeitpunkt an trafen sich die Beiden immer wieder heimlich. Währenddessen versuchten die rebellierenden Sklaven, die die Sklaverei nicht mehr wollten, Raisa dazu zu bringen, sich ihnen anzuschließen. Dies jedoch tat sie vorerst nicht. Die Untergrundbewegungen der Rebellen wurden immer größer. Raisa ahnte es, meldete es aber niemandem, da einer ihrer früheren Freunde mitwirkte. Durch den Tod einer ihr nahestehenden Sklavin entschloss sich Raisa dazu, doch den Rebellen zu helfen. Da dies hinter dem Rücken von Prinz Mati geschah, brachte sie sich damit in Gefahr, als eine Rebellion ausbrach. Im Verlauf der Geschichte wird das Vertrauen von Mati und Raisa ineinander öfters auf eine harte Probe gestellt, ebenso wie ihre Liebe. Zudem müssen die beiden immer öfter ihren Mut beweisen.

Am Anfang eines jeden Kapitels steht ein Teil der Geschichte der Götter, an die alle Menschen aus Raisas Leben glauben. Im Verlauf des Buches verbinden sich beide Geschichten durch die Schrift auf eine spannende Art und Weise. Im ganzen Buch spielt die Schrift eine wichtige Rolle. Die oben beschriebene Geschichte wird von Raisa aus der Ich-Perspektive wiedergegeben. Die Geschichte der Götter wurde aus Erzähler-Perspektive geschrieben.

Ich finde, dass das Buch spannend geschrieben wurde, anfangs weniger als am Schluss, was allerdings nicht heißt, dass der Anfang langweilig wäre. Sprachlich versteht man den Text gut. Er ist zudem übersichtlich und flüssig geschrieben. Ich finde, dass das Buchcover schön und relativ passend zum Buch gestaltet ist. Die Feder passt auf jeden Fall zu der Geschichte, aber mir ist unklar, worauf sich das Feuer beziehen soll, da Feuer in der Geschichte in zwei verschiedenen Zusammenhängen vorkommt und nicht allzu wichtig scheint. Ich finde, dass beide Zusammenfassungen auf dem Buchcover nicht die Spannung des Buches spiegeln und dem möglichen Käufer eher nicht die Anregung geben, das Buch zu kaufen. So war ich angenehm überrascht, als ich das Buch gelesen hatte. Die Geschichte lässt sich historisch nicht einordnen, ebenfalls nicht in einer Landkarte. Mich stört das nicht, da die Erzählung dennoch spannend, unterhaltsam, stimmig und gut ist. Allerdings verstehe ich nicht, warum die Liebe zwischen Raisa und Mati so schnell so stark wurde. Zudem sind manche Informationen so, dass man sie hinnehmen muss, ohne die Gründe zu kennen. Zum Beispiel ist nicht geklärt, warum es immer weibliche Tutorinnen sind und es keine männlichen gibt. Insgesamt gefällt mir das Buch sehr gut, weil die Geschichte toll aufgebaut ist und nicht langweilig wurde.

Empfohlene Zitierweise

H.S., Rezension von: Kathy MacMillan: Feuer und Feder, In: LESEPUNKTE 2017, URL: https://www.lesepunkte.de/rezensionen/kathy-macmillan-feuer-und-feder/
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