In dem Roman „Scarlett & Brown – Die Outlaws“ von Jonathan Stroud geht es darum, dass sich ein Outlaw und ein Junge aus einer mysteriösen Stadt anfreunden.
Ein Outlaw ist eine Person, die außerhalb der Stadtmauern lebt. In diesem Fall ist dies die vielgesuchte Scarlett McCain. Auf der Flucht nach einem ihrer Banküberfälle begegnet sie Albert Browne, welcher aus einer unheimlichen Stadt flüchtet, in der Menschen mit den unterschiedlichsten Gaben leben. Albert wurde dort wegen seiner speziellen Gabe, nämlich dass er Gedanken lesen kann, gefoltert.
Nach einigen Klarstellungen von Scarlett, in denen sie ihre Bedingungen für eine gemeinsame Flucht erklärt, flüchten sie gemeinsam durch ganz England. Eine Verfolgungsjagd wird beschrieben und häufig wird es knapp für die beiden Hauptpersonen.
In dem Roman treffen Freundschaft, Kriminalität, Fantasy und sogar ein bisschen Liebe aufeinander.
Meiner Meinung nach schreibt Jonathan Stroud in diesem Buch sehr spannend. Außerdem ist durch seine Schreibweise schnell zu erkennen, wie unterschiedlich Scarlett und Albert sind, obwohl der Autor es kein einziges Mal erwähnt. Als Leser*in wird es dennoch sehr deutlich.
Immer wieder ist auch zu spüren, dass Scarlett von Albert genervt ist. Trotzdem verstehen sich beide zunehmend besser.
Für mich sind in diesem Buch alle Kriterien eines guten Jugendromans erfüllt: der Roman ist spannend, die Leserin oder der Leser kann sich gut in die Hauptpersonen einfühlen, da sehr genau ihre Gefühlslagen und ihre Mimik beschrieben werden. Die Anzahl der vorgestellten Personen ist zudem überschaubar, sodass man sie nicht verwechselt.
Oftmals, wenn ich gedacht habe, dass jetzt die „Bösen“ Scarlett und Albert gefasst hätten, haben sie es doch wieder geschafft, zu fliehen. Häufig war es auch andersherum: ihre Verfolger tauchten ganz plötzlich auf und überraschten mich als Leser.
Ein paar Fantasy-Elemente sind in dem Buch auch eingebaut, zum Beispiel kommen Wesen wie „Gezeichnete“ vor, die es im realen Leben nicht gibt. Vor allem gibt es jedoch viel Action. Ich würde diesen Roman allen Menschen, die 12 Jahre oder älter sind unbedingt empfehlen. Unter 12 Jahren sollte dieses Buch nicht gelesen werden, da von Schusswaffen Gebrauch gemacht wird und es einem oft so vorkommt, als ob die Hauptpersonen nun sterben. Diese Szenen sind sehr detailliert beschrieben.
Mit einem ähnlichen Ende habe ich zwar gerechnet, etwas überraschend war es für mich aber trotzdem. Ich verrate hier nur so viel, dass es noch zu einem großen Finale kommt, welches sehr spannend ist. Daher gefiel es mir sehr.
Dieses Buch würde ich mit dem Roman Scholomance vergleichen, den ich auch sehr gerne gelesen habe, in welchem aber noch etwas mehr Fantasy vorkommt. Auch dieses Buch empfehle ich dringend weiter.
Ich würde diesem Buch letztlich 4 von 5 Punkten geben, da ich etwas lieber Fantasy- als Kriminalromane lese. Ansonsten ist das Buch wirklich gutgeschrieben.