„Am Ende spielt es keine Rolle, worum es in der Geschichte geht. Es kommt nur darauf an, wer sie erzählt.“
Was wäre, wenn du an einen Ort gehen könntest, an dem all deine Wünsche wahr und all deine Träume Realität werden könnten? Ana lebt an genau diesem Ort, sie ist als Prinzessin der Fantasy-Erlebniswelt „The Kingdom“ weltbekannt und eine der Hauptattraktionen dort. Und obwohl sie sich wie ein Mensch verhält, handelt es sich bei ihr um eine künstliche Intelligenz. The Kingdom scheint der ideale Ort, um Träume und Wünsche wahr werden zu lassen, denn hier ist „Happily ever after“ das einzige Ende, was es gibt. Das Leben dort ist perfekt, wie Ana findet. Fast schon etwas zu perfekt. Als Ana dann aber plötzlich menschlichen Gefühlen wie der Liebe gegenübersteht und in einen Mord verwickelt wird, weiß sie nicht mehr, wem sie noch trauen kann oder wer sie selbst eigentlich ist. Ist sie den Menschen etwa ähnlicher, als sie bisher geglaubt hat?
Der Roman beginnt mit einem Gespräch zwischen Ana und einem weiteren Charakter und findet nach dem Mord, der im Mittelpunkt der Handlung steht, statt. So werden gleich zu Anfang viele Fragen aufgeworfen, welche im Laufe des Buches durch Rückblicke Anas in die Vergangenheit, die Zeit vor dem Mord und die Entwicklung hin zu diesem, beantwortet werden. Die Kapitellängen sind überschaubar, wodurch es sehr einfach ist, den Roman zu lesen. Von Anfang an ziehen einen die Charaktere sowie die Idee von einer in der Zukunft existierenden Fantasy-Erlebniswelt in den Bann.
Anas Welt wird so lebendig beschrieben, dass man sich zeitweise selbst wünscht, ein Teil dieser zu sein. Die Handlung ist bis zum Ende schlüssig und meiner Meinung nach unvorhersehbar. Immer wieder kommen neue Fragen auf, die zuletzt aber alle geklärt werden. Außerdem ist eine Charakterentwicklung von Ana erkennbar, man fühlt mit ihr mit und taucht in ihre Welt ein.
Auch die Nebencharaktere sind alle unterschiedlich und vielschichtig dargestellt. An einigen Stellen hätte ich mir allerdings gewünscht, dass einige dieser Nebencharaktere noch ein wenig weiter erläutert werden. Doch insgesamt sind die Nebencharaktere gut gewählt und tragen zu der Handlung bei.
Parallel und damit verknüpft entstehen neben dem Mord neue Gefühle wie die Liebe für Ana. Obwohl sie als künstliche Intelligenz nicht dazu bestimmt ist, Gefühle zu empfinden, entdeckt Ana eine neue, von Forschern für unmöglich gehaltene Version von sich selbst.
Zusammenfassend finde ich "The Kingdom” sehr gelungen. Die Handlung ist durchgehend spannend und schlüssig. Mir gefällt vor allem die Auflösung des Mordes, die im Laufe des Buches klar wird. Zudem mag ich auch den Schreibstil gerne, der dazu beiträgt, dass sich das Buch gut lesen lässt. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass mir es am Ende des Buches etwas zu schnell kam. Man hätte den Schluss noch ein wenig weiter ausführen können.
Dennoch gefällt mir das Buch insgesamt wirklich gut, weshalb es von mir definitiv fünf LESEPUNKTE bekommt. Es lohnt sich wirklich, in dieses Buch mal hineinzuschauen.