Jason Reynolds: NICHTS IST OKAY! Zwei Seiten einer Geschichte

Lesepunkte: 4 Punkte
AutorIn: Jason Reynolds und Brendan Kiely
Titel: NICHTS IST OKAY! Zwei Seiten einer Geschichte
Verlag: dtv (Reihe Hanser), 2018 ISBN: 978-3-423-65024-3
Seiten: 320 Preis: 14,95 Euro
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Rafael Ledezma, 8. Klasse [Colegio Humboldt San José, Costa Rica; betreut von: Christoph Rehrmann]

In dem Jugendroman von Jason Reynolds und Brendan Kiely „Nichts ist okay!“ geht es um die Themen Polizeigewalt und Rassismus gegen AfroamerikanerInnen in den USA in der heutigen Zeit.

Der 16-jährige Rashad will im Laden „Jerry’s“ um die Ecke eine Tüte Chips kaufen und wird von einem weißen Polizisten beschuldigt, die Tüte gestohlen zu haben, und daraufhin brutal von ihm verprügelt. Er wird ins Krankenhaus gebracht und wacht erst dort wieder auf.

Der gleichaltrige Quinn, der in Rashads Jahrgang in der Schule ist, ist Zeuge des Vorfalls. Er findet es nicht richtig, was der Polizist gemacht hat, aber die Sache ist kompliziert, denn der Polizist, Paul, ist der ältere Bruder seines bestens Freundes und für Quinn so etwas wie eine Vaterfigur. Wird Quinn daher an der bald stattfindenden Demonstration gegen Diskriminierung teilnehmen?

Das ist die Frage, die das Buch so spannend macht.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den zwei Perspektiven von Rashad und Quinn erzählt. Beide Jugendlichen erzählen ihre eigene Version der Geschichte. Auf der einen Seite wird die Ungerechtigkeit gegenüber AfroamerikanerInnen in den USA dargestellt und auf der anderen Seite auch die Position des Polizisten gezeigt. So erfährt der Leser zum Beispiel, dass Rashads eigener Vater, der früher Polizist war, selbst einmal auf einen afroamerikanischen Jugendlichen geschossen hat. Der Junge wollte aber nur nach seinem Asthma-Spray greifen und nicht nach einer Waffe.

Ich konnte mich sehr gut mit Rashad identifizieren, weil er zu Unrecht geschlagen wurde, aber auch mit Quinn; ich hätte auch Angst, Rashad zu verteidigen und öffentlich zu demonstrieren – auch wenn ich finde, dass es das Richtige ist.

Ich finde an dem Buch sehr gut, dass es ein Thema behandelt, das in vielen Ländern zur heutigen Zeit noch immer existiert. So gibt es auch in meinem Heimatland Costa Rica das Problem der Diskriminierung von Minderheiten; zum Beispiel werden Menschen afrokaribischer Herkunft immer noch häufiger diskriminiert und mit Drogendelikten und Straftaten in Verbindung gebracht.

Neben dem wichtigen Thema Diskriminierung führt das Buch also auch eindrucksvoll vor Augen, was Jugendliche mit 16 Jahren ängstigt und wie sie mit Ungerechtigkeit umgehen.

Ich fand am Buch sehr gut, dass es sehr realistisch ist und dass es ein sehr wichtiges Thema behandelt. Nur manche Stellen waren etwas langatmig, weshalb ich einen Lesepunkt abziehe. Ich gebe dem Buch also insgesamt 4 Lesepunkte!

Empfohlene Zitierweise

Rafael Ledezma, Rezension von: Jason Reynolds: NICHTS IST OKAY! Zwei Seiten einer Geschichte. In: LESEPUNKTE 2019, Bitte setzt beim Zitieren dieses Beitrags hinter der URL-Angabe in runden Klammern das Datum Eures letzten Besuchs dieser Online-Adresse. https://www.lesepunkte.de/rezensionen/jason-reynolds-nichts-ist-okay-zwei-seiten-einer-geschichte-1
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