Erin Jade Lange: Mein letzter Livestream

Lesepunkte: 4 Punkte
AutorIn: Erin Jade Lange
Titel: Mein letzter Livestream - und alle schauen zu
Verlag: Arena ISBN: 978-3-401-60715-3
Seiten: 336 Preis: 15€
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Leyla Klaus [Otto-Hahn-Gymnasium Saarbrücken, betreut von Julian Schaar]

 

In dem Roman „Mein letzter Livestream und alle schauen zu“ von Erin Jade Lange geht es um einen 16-jährigen Jungen mit dem Spitznamen Butter.
Der Spitzname hat eine traurige Hintergrundgeschichte, die im Laufe des Buches preisgegeben wird. Butter wird von allen wegen seines Gewichtes ausgegrenzt, gemobbt oder bemitleidet. Er ist ein Außenseiter.

Gefangen im Essenszwang

Selbst zu seinen Eltern hat er kein gutes Verhältnis. Sein Vater spricht so gut wie nicht mit ihm, seine Mutter ist betrübt wegen seines Essenszwangs, gegen den er nicht ankommt.

Von den meisten Lehrern seiner Schule wird er wegen seiner Dickleibigkeit wie ein behinderter Mensch behandelt. Eine Ausnahme ist sein Musiklehrer, der von Butters musikalischem Talent mit dem Saxofon begeistert ist und ihn überreden will, dem Schulorchester beizutreten. Er hat keine Freunde und die Einzige, mit der er etwas zu tun hat, ist Anna. Diese aber weiß nicht, wer er in Wahrheit ist, und kennt ihn nur über das Internet mit falscher Identität.

Henkersmahlzeit live im Stream

Als er an einem Tag einen Konflikt in der Schule hat, erstellt er gedemütigt am nächsten Tag eine Webseite und kündigt an, seine eigene Henkersmahlzeit zuzubereiten, sich daran zu Tode zu fressen und dies live an Silvester im Internet zu streamen.

Durch die Webseite wird er plötzlich bekannt bei den beliebten Schülern. Dadurch gehört er jetzt zur Schulgemeinschaft dazu. Er wird auf Partys eingeladen und ist kein Außenseiter mehr. Zum ersten Mal hat er Spaß am Leben.

Butter ist zwar kein Außenseiter mehr, hat Spaß und Freunde. Aber sind das wirklich seine Freunde? Die Leute, die eigentlich nur darauf warten zu sehen, wie er sich zu Tode frisst? Die Silvesternacht rückt näher…

Menschen nicht nach Äußerlichkeiten beurteilen

Ich fand das Buch sehr traurig, weil Butter nur wegen seines Gewichts gemobbt wird und sich keiner für seine Persönlichkeit interessiert. Die Themen Mobbing und Bodyshaming kommen im Buch oft vor und ich finde es gut, dass die Autorin auf diese Themen aufmerksam macht. Meiner Meinung nach sollte man Leute nicht nach dem Aussehen und dem Social Media Profil beurteilen, sondern sich vor allem für die Persönlichkeit und den Menschen selbst interessieren.

Man konnte sich gut in Butter hineinversetzen, weil das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig, es gibt einen klaren roten Faden, sodass die Geschichte gut verständlich ist, deswegen gebe ich dem Buch 4 von 5 LESEPUNKTEN.

Empfohlene Zitierweise

Leyla Klaus: Rezension von: Erin Jade Lange: Mein letzter Livestream - und alle schauen zu. In LESEPUNKTE 2024, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/erin-jade-lange-mein-letzter-livestream/
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