Dylan Farrow: Hush – Verbotene Worte

Lesepunkte: 1 Punkte
AutorIn: Dylan Farrow
Titel: Hush - Verbotene Worte
Verlag: Loewe ISBN: 978-3-7432-0516-1
Seiten: 416 Preis: 19,95€
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Maike Hannibal [Wilhelm-Raabe-Schule Hannover, betreut von: Heiko Eichenberg]

Eine triste Welt: Hush

 

 

Shae lebt in Montane, wo Worte eine Macht sind, und nur die Barden sie beherrschen können. Das ganze Volk ist verarmt bis auf die gefürchteten, herrschenden Barden. Shae fürchtet sie sogar noch mehr als alle anderen, da ihr Geheimnis ist, dass alles was sie stickt, zum Leben erwacht. Doch nach einem Ereignis bleibt ihr keine Wahl, und sie muss Hilfe bei den Barden suchen, wo sie lernt, wie mächtig Sprache wirklich sein kann. Darum soll es in dem Buch „Hush“ von Dylan Farrow gehen. Eine gute Idee mit sehr schlechter Umsetzung.

 

Wir befinden uns in einer Welt voller Dürre, die mich persönlich nicht so sehr als Fantasywelt anzieht, weil alles doch zu gleich und langweilig war. Die Leute ohne Magie sind arm, und müssen sich um Wasser und Lebensmittel sorgen. Der Bruder der Hauptperson stirbt noch vor dem Anfang des Buches – an einer Krankheit, die sich Blaue Flecken nennt, und im ganzen Land rumgeht. Shae und ihre Mutter müssen jetzt, weil sie im Dorf gefürchtet sind, abseits des Dorfes Leben. So ist die Situation als das Buch startete.

 

Die Beschreibungen von Gebäuden und dem ganzen „Hohen Haus“ der Barden fand ich sehr verwirrend, obwohl ich eigentlich sehr gut räumlich denken kann.

 

Die Protagonistin Shae sprach mich von Anfang an nicht an, was eine schlechte Voraussetzung für ein Buch ist. Teilweise wurden ihr während des Buches Charaktereigenschaften zugeschrieben, die ich gar nicht oder nur ein bisschen erkennen konnte. Ich fand sie zu naiv und vertrauensvoll. Für mich als Lesende waren viele Ereignisse sehr vorhersehbar, wo sie dann überrascht war. Um ein Beispiel zu nennen, war mir von Anfang an komplett bewusst, wer ein Betrüger ist und wer nicht, wobei sie den falschen Personen vertraut hatte, und hinterher erschrocken war, wie sehr sie betrogen wurde, während ich das nur las und genervt von ihr war. Das hatte ich bisher noch nie. Dazu handelte sie meiner Meinung nach immer wieder nicht nachvollziehbar.

 

Sie hat auch eine Freundin Fione aus dem Dorf, die ich nicht als Freundin bezeichnen würde. Sie war in der Mitte teilweise nicht präsent, was ich nicht so schlimm fand.

 

Dann hat sie noch einen Freund, Mads, bei dem sie nicht so wirklich weiß, ob sie Gefühle für ihn hat oder nicht. Ihn mochte ich so gar nicht. Zu den anderen Charakteren hatte ich keine Bindung aufbauen können, wodurch das ganze Buch nicht wirklich spannend war, aber ihn mochte ich auch einfach nicht. Generell empfand ich die Charaktere als zu lasch beschrieben, und konnte mich nicht in sie hineinversetzen.

 

Ihren Loveinterest, der mysteriös wirken sollte, fand ich überhaupt nicht mysteriös.

 

Ich konnte zwischen den einzelnen Charakteren während des Buches keine wirkliche Bindung feststellen, genau so wenig, wie ich eine zu ihnen hatte. Einmal gab es z.B. auch eine Situation, wo Shae das Herz gebrochen wurde, und ich nur mittleidig geguckt hatte, weil ich so gar keine Bindung zu ihr hatte.

 

Ich kannte den Loveinterest und Shae nach 350 Seiten immer noch nicht, und auch gegen Ende war mir so ziemlich egal, was mit ihnen passierte.

 

Man merkte teilweise, wie die Autorin versucht hat Spannung aufzubauen, was ihr leider meiner Meinung nach nicht wirklich gelang, und wie sie versucht hat, z.B. den Loveinterest mysteriös wirken zu lassen oder Humor einfließen zu lassen, was ihr beides bei mir auch nicht gelang.

 

Die Handlung war im Großen und Ganzen auch voraussehbar. Es gab Plottwists, die aber bis auf einen kleinen kläglich scheiterten, weil sie voraussehbar waren. Ich musste mich durch das Buch quälen, da die Autorin ewig keine Spannung aufbaute und als es dann endlich nach hunderten von Seiten etwas spannender wurde, wurde ein großer Teil der Handlung einfach übersprungen.

 

Mir ist es egal, wie es mit den Charakteren und der Welt weitergeht. Ich werde mich nicht noch durch den zweiten Band quälen und kann das Buch nicht weiterempfehlen. Dem Buch fehlte es an Spannung, die Charaktere waren zu wenig beschrieben, der Beziehung zwischen den Charakteren und der Bindung des Lesenden zu den Charakteren. Das Buch zog sich meines Empfindens nach sehr in die Länge, und auch die Welt finde ich nicht wirklich ansprechend. Sie ist einfach nur öde und trist, und wenn ich an sie denke, geht es mir schlechter als vorher, währenddessen ich, wenn ich an andere Buchwelten denke, einfach nur fröhlich und gut gelaunt bin.

 

Deswegen gebe ich dem Buch nur 1 von 5 Lesepunkten. Gute Idee, sehr schlechte Umsetzung.

Empfohlene Zitierweise

Maike Hannibal, Rezension von: Dylan Farrow: Hush - Verbotene Worte. In: LESEPUNKTE 2021, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/dylan-farrow-hush-verbotene-worte
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