Cilla Jackert : Wenn man selbst dran glaubt, ist es nicht gelogen

Lesepunkte: 4 Punkte
AutorIn: Cilla Jackert
Titel: Wenn man selbst dran glaubt, ist es nicht gelogen
Verlag: Fischer KJB, 2016 ISBN: 978-3-7373-4036-6
Seiten: 205 Preis: 11,99 Euro
Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Rezensiert von: Jennifer Koerth und Sophie Breidenich, 8. Klasse [Liebfrauenschule, Köln; Betreut von: Christa Weber]

Die Autorin Cilla Jackert erzählt die Geschichte von Annika, eines Mädchens, das fürs Lügen lebt. Annika tischt ihren Eltern und ihren Klassenkameraden Tag für Tag unzählige Lügen auf. Doch die Menschen aus ihrer Umgebung kennen Annika und wissen, dass es ihr Charakter ist.

Das Buch beginnt mit einem riesigen Schock. Annika kommt nach ihrem letzten Schultag vor den Sommerferien nach Hause und ist in ihren Gedanken schon im Ferienhaus in Schweden, aber ihr Traum platzt wenige Minuten später, als sie ihre Mutter in der Küche schreien hört: Ihr kleiner Bruder kommt ganze 13 Wochen zu früh auf die Welt. Noch bevor die Sanitäter eingetroffen sind, erblickt der kleine Rabauke schon das Licht der Welt. Erst als ihre Eltern, das kleine Frühchen und die Sanitäter mit dem Rettungswagen in Richtung Krankenhaus gefahren sind, fängt sie an, die Situation zu realisieren. Das hatte sie sich alles ganz anders vorgestellt. Ihre Sommerferien sind damit gelaufen.

Die nächsten Wochen verbringt ihre Mutter im Krankenhaus, mit häufigen Besuchen ihres Ehemannes. Die meiste Zeit wohnt Annika daher bei ihrem Großvater, der aber seine Tochter auch oft besucht oder anderweitig beschäftigt ist. Deshalb treibt sich Annika häufig im Park herum, in dem sie eines Tages eine Gruppe von Jugendlichen in ihrem Alter trifft. Sie ziehen zusammen um die Häuser und Annika fühlt sich sehr wohl, da sie weiß, dass die anderen die Wahrheit genau so verabscheuen, wie sie auch, weshalb sie auch immer das Spiel „Pflicht oder Pflicht“ zusammen spielen.

Uns gefällt das Buch, da die Autorin sehr auf die Gefühle von Annika eingeht. Sie beschreibt das Alleinsein und die Leere in Annika einfühlsam und ausführlich. Man kann sich ohne Probleme in sie hineinversetzen und fühlt sich, als ob man hautnah dabei ist und Annika einem gerade alle ihre Sorgen erzählt.

Die Geschichte zeigt am Beispiel von Annika, was Wut und Hilflosigkeit in einem Menschen auslösen können, der sich seinen Gefühlen nicht stellt oder nicht stellen kann. Bei Annika zeigt es sich darin, dass sie sich mit ihren neuen Freunden auf eine Reihe von illegalen Aktionen einlässt, wie zum Beispiel zu stehlen oder Alkohol zu trinken. Sie gerät dadurch immer wieder in Schwierigkeiten, weil sie unter anderem Essen in Fast-Food Läden klaut und dabei bemerkt wird.

Zuletzt bleibt die entscheidende Frage, wie die Geschichte für Annika ausgeht. Am Ende schafft sie es, ihre Mutter und ihren Bruder im Krankenhaus zu besuchen. Wie sie den Weg findet, sich zu überwinden und wieder die Wahrheit zu sagen, ist die eigentlich spannende Geschichte dieses Buches.

Wir empfehlen das Buch Kindern ab 12 Jahren, weil einige Unternehmungen Annikas und ihrer Gruppe unserer Meinung nach jüngere Kinder ein wenig ängstigen können.

 

Empfohlene Zitierweise

Jennifer Koerth und Sophie Breidenich, Rezension von: Cilla Jackert : Wenn man selbst dran glaubt, ist es nicht gelogen, In: LESEPUNKTE, URL: https://www.lesepunkte.de/rezensionen/cilla-jackert-wenn-man-selbst-dran-glaubt-ist-es-nicht-gelogen/
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