Der dystopische Fantasy-Roman „Elbendunkel“ ist düster, spannend und gesellschaftskritisch. Wir befinden uns im Jahr 2044 in San Francisco. Hier leben in tiefer Unruhe nicht nur Menschen, sondern auch Elben. Sie sehen Menschen sehr ähnlich, sind aber durch ihre aschfahle Haut unverwechselbar. Sie neigen zu aggressivem Verhalten und sind in Licht- und Dunkelelben eingeteilt. Diese Spaltung geht auf einen sehr alten Konflikt zurück, der noch heute zwischen den beiden Elbenclans steht.
Die 17-jährige Luz ist die Tochter des Chefs der Elbensicherheitsbehörde, der gewaltsam vor allem gegen Dunkelelben vorgeht, und führt ein sorgloses Leben, bis sie heimlich das Elben-Ghetto betritt. Dort trifft sie auf den geheimnisvollen Poetry-Slammer Darel, der sie sofort in ihren Bann zieht. Doch dann gerät Luz in eine überraschende Razzia ihres Vaters und landet als Gefangene auf dem Revier. Dort wird ein Geheimnis aufgedeckt, das Luz‘ Welt komplett aus der Bahn wirft. Sie ist gezwungen, vor ihrem Vater zu fliehen. Darel hilft ihr dabei, jedoch wird bald klar, dass er nicht der ist, für den ihn alle halten…
Mir hat der Roman unglaublich gut gefallen. Ich muss zwar zugeben, dass ich anfangs etwas gebraucht habe, um in die neue Welt hinein zu finden, nach den ersten 30-40 Seiten war ich dann aber total gefesselt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die ganze Welt ist so komplex, mit jeder Seite wurden wieder und wieder neue Geheimnisse aufgedeckt und ich konnte jedes Mal Neues entdecken. Es ist eines dieser Bücher, die einen auch nach dem Zuklappen noch „verfolgen“ und die man nicht so schnell aus dem Kopf bekommt. Da der Roman auch aus drei verschiedenen Sichtweisen geschrieben ist, konnte ich mich sehr gut in die Situationen hineinversetzen und mir ist vor allem die Protagonistin Luz sehr schnell ans Herz gewachsen. Aber nicht nur sie ging mir nahe. Rena Fischer hat es durch ihren flüssigen und detaillierten Schreibstil geschafft, dass ich mich selbst in vielen Momenten wiedergefunden habe und mit jeder einzelnen Figur mitfühlen konnte. Es ist wahnsinnig viel Verschiedenes passiert, was das Lesen nie langweilig machte und die Spannung nur noch steigerte. Der ganze Roman spielt sich zwar nur in einer relativ kurzen Zeit ab, trotzdem erlebt man die Entwicklung und Veränderung einzelner Charaktere hautnah mit. Der Cliffhanger am Ende und die vielen ungelösten Fragen machen die Sehnsucht nach dem zweiten Band nur noch größer.
Ich kann diesen Roman also nur allen sehr ans Herz legen. Ich selbst lese nicht so viel Fantasy, trotzdem konnte mich dieser Roman mit seiner Vielseitigkeit auf jeden Fall überzeugen. Deshalb gebe ich dem Buch 5 von 5 Lesepunkten.