Katharina Hartwell: Die Silbermeer Saga: Der König der Krähen

Lesepunkte: 3 Punkte
AutorIn: Katharina Hartwell
Titel: Die Silbermeer Saga: Der König der Krähen
Verlag: Loewe ISBN: 978-3-7432-0366-2
Seiten: 616 Preis: 19,95€
Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Rezensiert von: Annika Walter, 8. Klasse [Max-Planck Gymnasium Lahr, betreut von: Aïsha Hellberg]

Jedes Jahr, zur Zeit der Kaltwochen, verschwindet eines der Kinder aus dem Dorf Colm. Man sagt, die Silbersee hätte sie zu sich geholt. Die Bewohner sind davon überzeugt, dass jedes Kind, das verschwindet, auf ewig verloren sei. Also hat es keinen Zweck, nach ihnen zu suchen. Oder doch? „Der König der Krähen“, der erste Band der Silbermeer Saga von Katharina Hartwell, handelt von einem Mädchen, das sich nach eben diesen Kindern auf die Suche macht.

Denn auch Edda Valts kleiner Bruder Tobin verschwindet und wird somit zu einem der sogenannten Seekinder. Immer von den Einheimischen Colms ausgegrenzt und verspottet, ist Tobin vielleicht doch nur ausgerissen? Edda kann das nicht glauben. Was ihr von ihm nach seinem Verschwinden übrig bleibt, ist eine schwarze Feder.

Für die Bewohner Colms ist das Meer feindlich, es stellt einen Ort des Schreckens und der Gefahren dar. Doch Edda hört Geschichten, die besagen, dass im düstersten Teil des Inselreichs der geheimnisvolle Krähenkönig lebe. Hat er die verlorenen Seekinder an sich gerissen?

Edda klammert sich an diesen Gedanken. Sie liebt ihren Bruder und würde für ihn bis ans Ende des Inselreichs reisen. Und genau das tut sie auch.

 

Ein Aspekt, der mir an diesem Fantasy-Roman sehr gefällt ist, dass auf der ersten und letzten Seite des Buchs eine Karte zu sehen ist, die das Inselreich darstellt und die Reise nachvollziehbar macht bzw.  dem/der Leser*in einen besseren Überblick verschafft. Jedoch fiel mir auf, dass nicht alle Inseln, die im Buch genannt werden, darauf zu sehen sind. Das Verständnis der Handlung wird dadurch allerdings nicht beeinträchtigt.

Was mich persönlich sehr beeindruckt, sind Katharina Hartwells Beschreibungen. Jeder Ort, den man „besucht“, ist detailreich und bunt beschrieben (wozu auch die erwähnte Karte beiträgt). Ebenso wirken die Personen sehr lebendig. Auch die Gefühlswelt und Wahrnehmung der Protagonistin Edda sind nachvollziehbar und lassen einen mitfiebern. Hier ein Beispiel:

„Die Welt war noch immer geschrumpft, war noch immer klein, bestand aus kaum mehr als dem Steg und den Hindernissen in ihrem Weg: Frauen, Männern, Kindern […], Karren, Truhen, Fässern, Hühnern und sogar einem  Esel. Edda zwängte und drängte, rempelte, schubste, stieß.“

Ich bin allerdings ein wenig enttäuscht, dass der geheimnisvolle Krähenkönig im Roman nach relativ kurzer Zeit nicht mehr auftaucht, nicht mehr thematisiert wird und somit in den Hintergrund rückt. Außerdem lässt das Buch sehr viele Fragen offen, weshalb ich schon gespannt auf den zweiten Band warte, der im Frühjahr 2021 erscheinen soll.

Aufgrund dieser Aspekte, gebe ich dem Roman 3 Punkte.

Ich empfehle den Fantasy-Roman Jugendlichen ab 12 Jahren, die von Fantasy, dem Meer und nordischen Abenteuern fasziniert sind.

Empfohlene Zitierweise

Annika Walter, Rezension von: Katharina Hartwell: Die Silbermeer Saga: Der König der Krähen. In: LESEPUNKTE 2020, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/katharina-hartwell-die-silbermeer-saga
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