Theresa Jeßberger: Töchter der Freiheit

Lesepunkte: 4 Punkte
AutorIn: Theresa Jeßberger
Titel: Töchter der Freiheit
Verlag: Fischer ISBN: 978-3-7335-0641-4
Seiten: 448 Preis: 13,00€
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Hanna Metzger, 9. Klasse [Max-Planck Gymnasium Lahr, betreut von: Aïsha Hellberg]

„Wir sind in einer Welt geboren, in der jedem anständigen Menschen

nichts anderes übrig bleibt, als zum Helden zu werden.“

 

Der Roman „Töchter der Freiheit“ von Theresa Jeßberger handelt von einer Rebellion gegen eine tyrannische Königin, die das Land in den Ruin treibt. Es ist ein komplexes Buch mit vielen Facetten und spezifisch ausgearbeiteten Charakteren.

Elodea lebt in einer Welt, in der eine tyrannische Königin namens Obsidia herrscht.  Bücher mit rebellischem Hintergrund werden verbrannt und jeden Tag werden die Gesetzte noch strenger. Keine Welt in der man glücklich leben kann. Das sieht auch Elodea so. Sie gehört zu einer kleinen Rebellengruppe aus Studentinnen, die sich Aurenen nennen. Angeführt werden sie von Loreba Elgyn, eine Magierin und Magistra an der Universität, die sich gegen Obsidias Regentschaft wehrt. Doch das hat seine Folgen. Die Aurenen werden an die verschiedensten Orte des Landes gebracht und müssen nun an den Höfen der Grafen ihre Zeit verbringen, während Loreba in Gefangenschaft auf ihr vorhersehbares Urteil wartet.

Als Elodea eine Nachricht erhält, bricht ihre Welt in sich zusammen. Der nächste Tag droht, der schrecklichste Tag ihres Lebens zu werden. Doch es kommt anders. Eine neue Chance Widerstand zu leisten, eröffnet sich. Denn nicht nur die Aurenen wollen Obsidia stürzen.

Eine Geschichte voller Misstrauen, Intrigen und Verrat. Zugleich gibt es aber auch Bündnisse und neue Freundschaften.

 

Den Anfang des Romans fand ich wirklich spannend, da man abgesehen von dem Klappentext nichts weiß und auch wenig erklärt wird. Erst später setzen sich die Teile zusammen, was zum Weiterlesen anregt. Der Mittelteil hat gewisse Längen, die mich nicht so sehr gefesselt haben. Das gleicht der letzte Teil aber wieder aus. Hier kommen alle Handlungsstränge zusammen. Obwohl ich das Ende an manchen Stellen schon früh erahnen konnte, gab es dennoch reichlich unerwartete Wendepunkte und es war spannend.

 

Der Roman ist in viele Kapitel eingeteilt. Zwischen den Kapiteln wechseln oft die Charaktere, die einen durch das jeweilige Kapitel leiten. Durch die verschiedenen personalen Erzählperspektiven ist die Autorin nicht an eine Person gebunden. Das ermöglicht ihm Ereignisse, die für die spätere Handlung essenziell sind, besser darzustellen. Außerdem lernt man die einzelnen Personen genauer kennen und man hat mehr Verständnis für sie.

 

Es gibt sehr viele Personen, die wichtig sind. Manche mehr, manche weniger. Aber jede Person hat ihre eigene Geschichte und ist spezifisch ausgearbeitet. Nach und nach weiß man immer mehr über die verschiedenen Personen und man entwickelt ein Gespür für sie.

Generell ist der Roman sehr komplex. Viele verschiedene Themen werden angesprochen wie Liebe zu den Mitmenschen, Gerechtigkeit, Ideale, Wert des Lebens, Glaube, Freunde, Familie...

Aber vor allem ist es eine ganz neue Welt mit neuen Orten und einer anderen Zeit. Da die verschiedenen Orte eine Rolle spielen, hätte man sich während des Lesens manchmal eine zusätzliche Karte gewünscht, um sich alles noch besser vorstellen und sich orientieren zu können. Auch hat die Autorin einen Hauch von Romantik in die Geschichte mit eingebaut.

Zusätzlich gibt es die Magie, die nur teilweise eine Rolle spielt, aber nochmal ganz neu gestaltet ist: Die Magie und deren Energie liegt allein in einer schwierigen Sprache, die man nicht einfach so lernen kann. Hört sich erst mal einfach an, aber hinter der Magie und deren Geschichte steckt viel mehr. All das wird nebenher erklärt. Deshalb muss man sich am Anfang erst in den Roman hineinfühlen, um dann die Zusammenhänge richtig verstehen zu können.

 

Auch der Schreibstil ist nicht der einfachste. Auch wenn viel direkte Rede eingebaut ist, sind die restlichen Sätze sehr lang und man muss sie manchmal zweimal lesen. Es ist also kein Roman zum kurz Durchlesen.

 

Der Roman ist ein Einzelband und somit eine geschlossene Handlung, was bei Fantasy eher selten ist.

 

Insgesamt finde ich „Töchter der Freiheit“ ein gelungenes Buch mit vielen guten Ideen, authentischen Charakteren und einem fesselnden Ende, auch wenn die Spannung im Mittelteil etwas nachlässt. Eine zusätzliche Karte wäre hilfreich gewesen.

Deshalb gebe ich dem Buch 4 von 5 Punkte.

Ich empfehle das Buch ab 14, da es an manchen Stellen etwas brutal ist.

Empfohlene Zitierweise

Hanna Metzger, Rezension von: Theresa Jeßbeger: Töchter der Freiheit. In: LESEPUNKTE 2020, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/theresa-jessberger-toechter-der-freiheit
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