Ricarda Jordan: Das Geschenk des Wesirs. Eine Weihnachtsgeschichte aus dem alten Mallorca

Lesepunkte: 4 Punkte
AutorIn: Ricarda Jordan
Titel: Das Geschenk des Wesirs. Eine Weihnachtsgeschichte aus dem alten Mallorca
Verlag: Kindler, 2014 ISBN: 978-3-463-40379-3
Seiten: 141 Preis: 12,00 Euro
Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Rezensiert von: Selbi Nyyazova, 7. Klasse [Burkhart-Gymnasium, Mallersdorf-Pfaffenberg; Betreut von: Kerstin Krusche]

Die Geschichte spielt im Jahr 1229. Das spanische Heer unter der Herrschaft des jungen Königs Jaume belagert die Hauptstadt Mallorcas, früher auch Madina Mayurka genannt, die unter der Herrschaft des Wesirs Abu Yahya steht. Da der Wesir weiß, dass den BürgerInnen Tod und Versklavung drohen, versucht er, mit dem christlichen König zu verhandeln, was dieser aber ablehnt. Da der Prinz Thabit, der ältere Sohn des Wesirs, einst das Schiff der ChristInnen voller Schätze gekapert hat, wollen die ChristInnen es zurückhaben.
Thabit ist in Samira, eine Sklavin des Wesirs, verliebt, die eigentlich seine Gattin werden sollte. Nach langem Überlegen flieht er zu den ChristInnen, um sich dort taufen zu lassen, in der Hoffnung, seine Stadt und seine Geliebte zu retten.
Samira ist ihr muslimischer Name, doch eigentlich heißt sie Giulietta und ist als Tochter eines Händlers mit christlichem Glauben geboren worden. Aber der Wesir hat sie, als sie noch ein sehr kleines Mädchen war, gekauft, und so ist sie als eine Muslima aufgewachsen. Die Frau des Abu Yahya hat Samira und die anderen Sklavinnen erzogen und sie sind zu hübschen Frauen geworden. Sie hat ihnen alle Sachen beigebracht, mit denen die Mädchen ihre späteren Herren glücklich machen können (tanzen, singen,…).
Sowohl der Sohn als auch der Wesir haben sich in Samira verliebt, doch sie hat nur Augen für Thabit. Und so sollte sie, die als schönste Frau weit und breit angesehen wurde, die zweite Gemahlin Thabits werden. Sie hat große, smaragdfarbende Augen, braune Haare und einen wunderschönen Körper, so dass sie als ein „Meisterwerk Gottes“ bezeichnet wird.
Als der Wesir von seinem Onkel erfährt, dass sein Sohn freiwillig zu den Feinden geflohen ist, ist er voller Zorn und schickt dem König Jaume an Weihnachten viele Geschenke: Gold, Silber, zwei Pferde – und Samira. Man hat ihr gesagt, dass die ChristInnen Thabit als Gefangenen genommen hätten, als er eine Erkundungstruppe zum Lager der ChristInnen geführt habe. Man gibt ihr eine Phiole mit Gift mit, damit sie es in den Wein des Königs schütten kann. Sie sollte sieben Schleier tragen, damit sie die Phiole verstecken kann. Zur Sicherheit nimmt sie auch noch einen Dolch mit, damit sie den König umbringen kann, falls er nicht am Gift sterben sollte, oder sie sich selbst töten kann, falls man sie foltern würde.
Im Lager der ChristInnen lernt Samira den Übersetzer des Königs kennen. Elias hilft ihr und dem Übersetzer des Wesirs zu fliehen, nachdem Samira einen Bischof mit dem König verwechselt und diesen umgebracht hat. Elias hilft ihnen auch, weil er sich in Samira verliebt hat und weil er nicht mehr zu den ChristInnen, sondern zu den AraberInnen gehören will. Elias versteckt die beiden in einem Wagen und sagt zu den Kriegern, es seien zwei Menschen an der Pest gestorben. Nachdem der Übersetzer mit seinen Flüchtigen das Territorium der ChristInnen verlassen hat, reitet Elias mit Samira in ihren Geburtsort und der Übersetzer vom Abu Yahya nach Mayurka. Doch als Samira und ihr Freund eine Pause machen wollen, werden sie vom Onkel des Wesirs erwischt. Dieser erinnert sich an Samira. Nachdem die beiden dem Onkel von dem Plan des Wesirs erzählt haben, hilft er ihnen zu fliehen.
Das Buch ist sehr ausführlich und sachlich geschrieben. Mit Weihnachten hat es meiner Meinung nach wenig zu tun. Manche Stellen des Buches sind ein wenig zu undeutlich. Ebenfalls sind in dem Buch sexuelle Stellen enthalten. Es ist aber trotzdem spannend. Am Ende der Ausgabe ist ein Epilog enthalten, in dem genauer beschrieben wird, was später passiert.
Ich persönlich gebe diesem Buch 4 von 5 Lesepunkten und empfehle es für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. „Das Geschenk des Wesirs“ ist für beide Geschlechter gut geeignet. Man kann von diesem Buch viel lernen, da es über die Vergangenheit vom früheren Mallorca geht. Da ich sehr an Geschichte interessiert bin, finde ich das Buch sehr ansprechend.

Empfohlene Zitierweise

Selbi Nyyazova: Rezension von: Ricarda Jordan: Das Geschenk des Wesirs. Eine Weihnachtsgeschichte aus dem alten Mallorca. In: LESEPUNKTE, URL: http://lesepunkte.uni-koeln.de/rezensionen/ricarda-jordan-das-geschenk-des-wesirs-eine-weihnachtsgeschichte-aus-dem-alten-mallorca/
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