In dem Fantasyroman oder auch Märchen Rabenherz und Eismund von Nina Blazon geht es Mailín, die mit ihren Verbündeten im Reich des Winterkönigs versucht ihre Freundin Silvia zu retten. Mailín dachte immer, der Eisfischer, der in Winternächten Mädchen entführt, sei nur eine Gruselgeschichte. Aber als ihre Freundin Silvia entführt wird, begibt sich Mailín auf die Suche ins Land über dem gefrorenen Himmel. Dort findet sie zwei treue Verbündete, wie die Elchreiterin Toma und das Bergmädchen Birgida. Gemeinsam finden sie Silvias Spuren. Doch im Schloss des Winterkönigs finden sie den rätselhaften Eisprinzen und einen mysteriösen Trakt, den sie alle drei aus ihren Träumen kennen.
Bei diesem Buch möchte ich kurz auf das Äußere eingehen. Normalerweise sagt man Don‘t judge a book by it‘s cover, was so viel heißt wie, dass man niemanden oder etwas wegen seines Äußeren verurteilen sollte. Doch hier darf man das Buch gerne nach dem Äußerem einschätzen. Denn dieses ist, genauso wie die Geschichte an sich, sehr schön gestaltet. Der Schutzumschlag hat ein wunderschönes Cover, Kapitelanfänge und auch manchmal die Schrift zeigen schon die Magie des Buches. Diese Magie zieht sich durch das Buch hinweg. Der Schreibstil ist sehr bildlich mit vielen Beschreibungen. Die skandinavischen Namen unterstützen dieses Malerhafte. Vielleicht gefällt dies nicht jedem, aber ich mochte dies doch sehr gerne, da es den Flair der Geschichte noch verstärkt hat.
Jedoch hatte ich manchmal Probleme mit den Beschreibungen von verschiedenen Objekten. Leider konnte ich mir, besonders im Verlauf des Buches, nicht immer alles ganz vorstellen. Die sonst so ausführlichen Beschreibungen waren mir häufiger zu kurz bei bestimmten Objekten, meistens Fabelwesen, die man noch nicht kennt, und somit noch gar keine Vorstellung hat. Bei denen hätte ich eine längere Beschreibung gebraucht, um sich diese wirklich vorstellen zu können.
Auch hat mich gestört, dass die „richtige“ Geschichte erst nach über 150 Seiten losging, was für mich zu lange ist. Davor hat man die Hauptfigur besser kennengelernt, aber die Geschichte hat sich nur schleppend hingezogen.
Dies sind aber nur zwei kleine Kritikpunkte für ein sonst gutes Buch. Blazon hat es bei mir auf jeden Fall geschafft, eine Welt zu erstellen, die real und lebendig wirkte. Ich dachte mir immer beim Lesen: Jetzt gehe ich in die Welt von Rabenherz und Eismund und bin in einer anderen Realität. Eine so lebendige Fantasy-Welt zu erstellen, schafft nicht jeder, weshalb es umso positiver ist, dass es Blazon geschafft hat.
Die Geschichte an sich fand ich auch schön, da sie durchaus auch Sinn ergeben hat und nicht plötzlich unbegründete, „komische“ Wendungen genommen hat.
Insgesamt finde ich die Geschichte gut. Die Geschichte ist schön geschrieben und hat durch den Schreibstil etwas Einzigartiges. Aber auch wegen des komplexen Schreibstils würde ich eine Leseempfehlung ab 14 Jahren aussprechen und auch nur für diejenigen, die einen ausführlichen Schreibstil mit vielen Beschreibungen mögen.
Aus den genannten Gründen gebe ich dem Buch 4/5 Lesepunkten.