Mirjam Pressler: Dunkles Gold

Lesepunkte: 4 Punkte
AutorIn: Mirjam Pressler
Titel: Dunkles Gold
Verlag: Julius Beltz Gmbh & Co. KG ISBN: 978-3-407-75491-2
Seiten: 336 Preis: 9,95€
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Tuana Tekin, 10. Klasse [Alexander-von-Humboldt-Schule, betreut von: Anke Paul]

Der Roman „Dunkles Gold“, geschrieben von Mirjam Pressler, erschienen im Gulliver Verlag, erzählt die Geschichte vom mittelalterlichen Schatz einer jüdischen Familie und der 15-jährigen Laura, die in die dramatische Vergangenheit eintaucht.

Im Mittelpunkt steht der Erfurter Schatz. Seine Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt.

Durch die Erzählung von Rachel, der Tochter des Bankiers Kalman von Wiehe, Besitzer des Schatzes, erleben wir die Handlung, die sich im Jahr 1349 abspielt, aus erster Hand.

Die 15-jährige Laura spricht aus der Gegenwart, sie erlebt die Geschichte um den Schatz nur durch die Erzählungen ihrer Mutter, die sich als Historikerin für jüdische Geschichte auf den Schatz spezialisiert hat.

Diese Aufteilung auf zwei Zeiten hat für den/die Leser*in einen positiven Effekt. Zum einen wird für Abwechslung gesorgt, der Sprung von Kapitel zu Kapitel ist interessant gestaltet. Zum anderen sieht der/die Leser*in die Geschichte aus beiden Perspektiven, so kann er die Erlebnisse aus der Vergangenheit besser nachempfinden, während er trotzdem auch den Blick aus der Gegenwart nicht aus den Augen verliert.

Auch die Beziehungen, die beide Charaktere beim Erleben der Geschichte eingehen, sind präzise herausgearbeitet. So lernt Laura Alexej, einen jüdischen Russen, und seine Familie kennen und erkennt durch ihn erstmals die anhaltende Problematik des Antisemitismus in Deutschland. Parallel durchläuft Rachel das Pestpogrom und wird durch emotionale Schicksalsschläge immer wieder vor bittere Tatsachen gestellt.

 

Die vielseitige Aufarbeitung historischer Ereignisse und die Veranschaulichung ihrer Bedeutung für unsere heutige Gesellschaft gefällt mir sehr. Auch die emotionale Tiefe der Geschichte und ihrer Charaktere ist für mich ein ausschlaggebender Grund für die Qualität des Romans.

Einzig der Fakt, dass das Buch teilweise zäh und in die Länge gezogen erscheint und mit vielen Details geschmückt ist, die mir irrelevant erscheinen und der Wichtigkeit der Kernaussage entgegenwirken, lässt mich Kritik äußern.

 

Daher bewerte ich den Roman insgesamt mit vier von fünf möglichen Lesepunkten, denn er ist definitiv lesenswert, eben nicht nur für solche, die sich für die Historie interessieren, sondern für alle, die Teil der Gegenwart sind, Teil einer Gesellschaft, die sich mit Antisemitismus befassen muss, um nicht zu vergessen.

Empfohlene Zitierweise

Tuana Tekin, Rezension von: Mirjam Pressler: Dunkles Gold. In: LESEPUNKTE 2020, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/
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