Martin Gries: Das Konsortium oder: Die ungenaue Zeit

Lesepunkte: 4 Punkte
AutorIn: Martin Gries
Titel: Das Konsortium oder: Die ungenaue Zeit
Verlag: Ueberreuter ISBN: 978-3-7641-7083-7
Seiten: 384 Preis: 18,95€
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Koray Tosun [Katharina-Henoth-Gesamtschule Köln, betreut von Lena Mues.]

Worum geht’s?

Das Konsortium regiert die Welt mit eiserner Faust und stahlharten Gesetzen, die die Bürger*innen zu befolgen haben. Zwei der Gesetze besagen, falls man die Zeit zu genau misst oder die Sterne beobachtet, ist man des Todes. Charles und Marietta sind jedoch dazu bestimmt, diese Gesetze zu brechen und zu hinterfragen.

 

Meine Meinung:

Der Roman hat eine interessante Storyline, die einen fesselt und die ich so zuvor noch nie in Büchern gesehen habe. Dies geschah allerdings erst später.  Anfangs war das Buch etwas langatmig und der Einstieg in die Geschichte fiel mir schwer. Dies blieb mehrere Kapitel über so.

„Das Konsortium“ fällt unter anderem in das Genre Steampunk, was ich allerdings erst später erfahren habe. So erschienen mir Wörter wie „Monotram“, „Semaphoren“ oder „tram“ fremd und rätselhaft. Was mir ebenfalls nicht so gut gefallen hat, war dass es zwei Hauptcharaktere gab, deren Geschichten auf unterschiedlichen Ebenen abliefen. Es geht inhaltlich immer hin und her: im ersten Kapitel handelt Marietta und im nächsten Charles, dann wieder Marietta usw. Dies bessert sich gegen Ende hin, wenn sich die beiden Storys zu einer verbinden und die Hauptcharaktere endlich auch zusammen agieren.

Charles ist einer der beiden Hauptcharaktere des Romans. Sein Vater baute für das erste Gesetz Leuchttürme und brachte Charles zu einer seiner Baustellen mit. Der Vater starb jedoch an dieser Baustelle, weil er versuchte, einem Matrosen das Leben zu retten.

Charles soll auf Wunsch seines Vaters ebenfalls beim ersten Gesetz arbeiten, was seinem Großvater, der ebenfalls Charles heißt, sehr missfällt, denn er ist einer der Bürger, die gegen das Konsortium sind. Er schenkt seinem Enkel einen Sextanten, womit er Sterne messen und Informationen über diese sammeln soll. Charles (der Enkel) wird nun vor die Wahl gestellt: Er muss sich entscheiden, ob er in die Fußstapfen seines Vaters treten soll oder in die seines Großvaters.

Marietta ist der zweite Hauptcharakter in unserer Geschichte. Ihr Vater ist Uhrenmacher für einen Herzog und stellt eines Tages eine zu genaue Uhr her. Daraufhin wird er vom Konsortium festgenommen. Marietta macht sich in Folge dessen auf den Weg, um ihn zu suchen. Mehrere Male ist sie kurz davor aufzugeben, da sie denkt, ihr Vater sei schon tot, entscheidet sich dann aber anders.

Auf ihrer Reise lernt sie, auf ihre Gefühle und Instinkte zu vertrauen.

Ein wichtiger Nebencharakter in der Geschichte ist Joke. Sie ist Charles’ feste Freundin und sie lieben sich über alles. Sie ist rücksichtlos und egoistisch. Selbst hat sie keine Familie, sodass sie es nie nachvollziehen kann, wenn Charles über seine spricht.

 

Mein persönlicher Lieblingscharakter ist Charles. Ich habe mit ihm gefühlt und konnte mich in seine Lage hineinversetzen. Seine Beziehung zu Joke hat mir öfters ein Grinsen ins Gesicht gezaubert. Marietta dagegen konnte ich bis zum Treffen mit Charles überhaupt nicht leiden. Sie war mir sehr unsympathisch, weil sie fast niemandem vertraut.

 

Fazit:

Der Roman hat zwar einen sehr schweren Einstieg, ist aber, sobald man etwas tiefer in die Geschichte eingetaucht ist, ein sehr spannender und interessanter Roman.  Während ich dieses Buch gelesen habe, habe ich mir öfter die Frage gestellt, was Freiheit ist.

Auch wenn ich es praktisch zu Beginn als Pflichtaufgabe gesehen habe, das Buch zu rezensieren, hat es mir später echt Spaß gemacht, es zu lesen. Das lag nicht zuletzt auch am Ende, das herzerwärmend war und ein persönliches Highlight für mich darstellte. Ich würde dem Buch vier von fünf Punkten geben.

Empfohlene Zitierweise

Koray Tosun, Rezension von: Martin Gries: Das Konsortium oder: Die ungenaue Zeit. In: LESEPUNKTE 2021, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/martin-gries-das-konsortium-oder-die-ungenaue-zeit
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