Manuela Inusa: Morgen und die Ewigkeit danach

Lesepunkte: 4 Punkte
AutorIn: Manuela Inusa
Titel: Morgen und die Ewigkeit danach
Verlag: cbt ISBN: 978-3-570-31380-0
Seiten: 320 Preis: 13,00€
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Ann-Sophie Schrape, 10. Klasse [Max-Planck-Gymnasium Lahr, betreut von: Aïsha Hellberg]

„Wir alle denken, wir leben unendlich, obwohl wir im Grunde doch wissen, dass dieses Leben morgen schon wieder vorbei sein kann. Für mich war es das gestern schon.“ (S.11)

Auf Nathalies Schultern lastet die Schuld am Tod ihres kleinen Bruders und das lässt sie verstummen. Seit ihrem Suizidversuch ist sie in der Klinik, doch die Therapie scheint keine Wirkung zu haben. Bis sie Lucas trifft. Lucas, der nicht mehr glauben kann, dass irgendjemand auf dieser Welt ihn noch brauchen könnte. Zwischen ihnen herrscht eine Verbindung und mit der Zeit beginnen sie wieder Vertrauen aufzubauen, in sich, das Leben und die Liebe.

Der Jugendroman „Morgen und die Ewigkeit danach“ ist aus der Perspektive der Protagonistin Nathalie geschrieben. Jedes Kapitel beginnt mit einem kurzen Tagebucheintrag von ihr, wodurch die Leser*in einen sehr tiefen Einblick in ihre Gedanken bekommt.

Der Einstieg in den Roman ist direkt sehr ansprechend. Er beginnt mit einem ganzen Tagebucheintrag von Nathalie und bietet einen tiefen Einblick in ihre Gedankenwelt, sodass man sie schnell sehr gut kennt.

Obwohl der Roman nicht sehr viel Handlung hat, wird es beim Lesen nie langweilig. Man bekommt einen Eindruck vom Alltag in einer Psychiatrie und den Verlauf von Therapiestunden.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Allerdings hätte ich mir stellenweise mehr Tiefgang gewünscht. Die Geschichte von Nathalie und Lucas ist sehr traurig, doch stellenweise wird das Geschehen etwas emotionslos beschrieben. Manche Szenen, vor allem die, in denen sich Lucas und Nathalie näherkommen, sind in meinen Augen fehl am Platz, wirken konstruiert und passen nicht so recht in die Handlung. Der Grund, wieso zwischen den beiden so eine Verbindung herrscht, wird auch nie richtig geklärt.

Trotzdem ist die Entwicklung von Nathalie schön und nachvollziehbar beschrieben. Sehr gut gefällt mir auch, dass die Hintergrundgeschichten erst nach und nach offenbart werden. Außerdem werden häufig Lieder und Interpreten genannt und da ich einen Großteil davon kenne, habe ich mich Nathalie ein wenig verbunden gefühlt. Diese Lieder dann beim Lesen zu hören, erzeugte für mich eine sehr passende Atmosphäre.

Insgesamt ist der Roman fesselnd und unendlich traurig. Die Triggerwarnung zu Beginn des Buches sollte offensichtlicher platziert werden, denn sie ist sehr wichtig. Es handelt sich auf jeden Fall um einen besonderen Jugendroman, der mir bestimmt lange in Erinnerung bleiben wird. Denn auch wenn ich mir an manchen Stellen mehr Emotionen gewünscht hätte, hat mich die Geschichte sehr berührt.

Ich vergebe 4 von 5 LESEPUNKTEN und würde den Roman Jugendlichen ab 14 Jahren empfehlen.

Empfohlene Zitierweise

Ann-Sophie Schrape, Rezension von: Manuela Inusa: Morgen und die Ewigkeit danach. In: LESEPUNKTE 2022, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/manuela-inusa-morgen-und-die-ewigkeit-danach
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