„Ein Baum ist mehr wert
als sein Brennwert und
nicht nur ein Speicher für CO2.“
Ein aktuelles Thema, das eine ganze Generation beschäftigt und verändert: der Klimawandel. Dieses Buch beschäftigt sich mit den Fragen und Antworten unserer jungen Generation, unserer LETZTEN Generation.
Geschrieben wurde der 300-seitige Roman vom Kölner Autor Manfred Theisen, welcher häufig politische Themen in seinen Werken behandelt. Schließlich geht dieses Buch auf die aktuellen Klimademonstrationen ein, am Beispiel der Besetzung des Hambacher Forst im Ruhrgebiet wegen der geplanten Erweiterung des Kohletagebaus.
Eine Liebesgeschichte zwischen einem Jungen namens Ben und der Klimaaktivistin Johanna, die im Hambacher Forst den Wald besetzt, beantwortet zahlreiche Fragen, die sich ein Interessierter für moderne Widerstandsformen stellen mag: Was treibt einen an, in einem Baumhaus zu wohnen? Inwiefern lässt sich dieses Leben leben? Welche Konsequenzen hat es, einen Schritt zu weit zu gehen? Und gibt es Idole für solche Widerstandskämpfer? Doch die wohl wichtigste Frage ist, was die Hintergründe dieser Protestaktion sind.
Im Buch werden diese Fragen durch ein spannendes Verhältnis zwischen Pro- Contra-Aktivismus beleuchtet. Weil die Protagonisten im Lauf der Geschichte eine tiefere Beziehung aufbauen, kann man gut erkennen, wie sich dieser Konflikt zuspitzt. Schließlich ist die Mutter von Ben als Sicherheitskraft für den Kohletagebau zuständig und nicht über die Beziehung ihres Sohnes erfreut.
Sehr oft wird ein Vergleich mit den Edelweißpiraten gezogen, die eine oppositionelle Jugendgruppe im zweiten Weltkrieg waren. Diese Organisation weist einige Parallelen mit dem Roman und den Klimaaktivisten auf. So erfährt man im Lauf der Geschichte auch etwas über historische Ereignisse, was das Buch meiner Meinung nach aufwertet.
Das Schriftbild ist sehr außergewöhnlich und unerwartet. Die einzelnen Sätze sind nämlich in Versform geschrieben und teils links- oder rechtsbündig angeordnet. Manchmal findet sich auf einer Seite auch nur eine Zeile – Platzverschwendung oder doch poetisches Schriftbild? Für mich haben die Sätze wie Statements gewirkt, mit klaren Aussagen und Meinungen. Ebenfalls wurde dadurch eine gewählte Wortwahl ausgedrückt und mit wenigen Sätzen, bzw. wenigen genaueren Beschreibungen ein Umstand, eine Sichtweise beschrieben. Das Gute daran ist, dass viel eigene Deutungsansätze möglich sind.
Allerdings hätte ich von 300 Seiten doch etwas mehr Inhalt erwartet. Im Nachhinein hatte ich zwar ein gutes Bild der Figuren, doch nur ein schemenhaftes über die Familiensituation der Protagonistin Johanna. So bleibt für mich immer noch die ein oder andere Frage offen.
Deshalb würde ich das platzverbrauchende Schriftbild kritisch betrachten.
Dieser Aspekt, wie auch die oberflächige Beschreibung führt mich zu 3 von 5 LESEPUNKTEN.
Insbesondere eine höhere Erwartungshaltung an das Buch, weil es eben ein aktuelles Thema ist, wurde durch das platzverbrauchende Schriftbild nicht erfüllt. Umso mehr hätte ich gerne, wie erwähnt, mehr über die Klimaaktivistin gewusst.
Eines muss man dem Buch aber lassen: es setzt ein Zeichen für einen anderen Umgang mit den Klimaaktivisten und ihren Zielen, die unsere Zukunft auf dieser Erde garantieren sollen. Schließlich sind wir die letzte Generation…
Das Buch ist jedem zu empfehlen, der sich für dieses Thema interessiert oder mehr darüber erfahren möchte.