Nicht nur eine Lüge, auch die Wahrheit kann Herzen brechen.
Der Roman „So leise wie ein Sommerregen“ von Leonie Lastella handelt von Trauer, Verlust, Familienproblemen und von Neuanfängen.
Direkt zu Anfang erleidet die Protagonistin Hope einen schweren Verlust, mit dem sie zu kämpfen hat. Dazu kommt noch ein großer Streit in der Familie. Hope ist am Ende, bis sie zufällig auf Cooper trifft. Er ist charmant und witzig und durch ihn kann Hope ihren Schmerz zumindest für ein paar Stunden vergessen. Cooper, der gerade in die Nähe gezogen ist und selber versucht mit seiner Vergangenheit abzuschließen, kann Hope nicht mehr vergessen. Die beiden kommen sich immer näher und können in der Anwesenheit des anderen ihre Probleme besser verarbeiten. Doch eine Sache droht alles zu zerstören...
„Ich verliere mich in dem Gefühl, dass in seiner Nähe all die kaputten Teile in mir an ihren Platz rücken.“
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Hope und Cooper erzählt. Alles spielt in der Umgebung und auf den Outer Banks in den USA. Ein Leben voller Sonnenuntergänge, Strand und Hitze. Leonie Lastellas Schreibstil ist sehr schön und angenehm zu lesen. Die sommerliche Atmosphäre kam dadurch schön zur Geltung und ich konnte es mir während des Lesens sehr gut vorstellen. „So leise wie ein Sommerregen“ ist ein schönes Buch für Zwischendurch und perfekt für den Sommer. Die Liebe zwischen Cooper und Hope war sehr angenehm zu lesen und es gibt einige schöne, romantische Szenen.
Leider war der Roman für mich an vielen Stellen vorhersehbar, da ich nach wenigen Kapiteln den Plot-Twist bereits vermuten konnte. Auch empfand ich den Roman oft überdramatisiert, vor allem von Hope. Generell konnte ich Hope in einigen Passagen nicht leiden, da sie nie jemandem die Chance gibt, sich zu rechtfertigen. Sie wirkt oft naiv und führt sich nicht wie eine 18-Jährige auf. Eine Entwicklung von ihr war für mich auch nicht erkennbar, was ich sehr schade finde. Außerdem wird am Anfang Hopes Verlust so schnell beschrieben, dass ich nicht mit ihr mitfühlen konnte. Cooper stattdessen und die Nebencharaktere haben mir sehr gut gefallen und sind sehr stark. Sie machen die Geschichte interessant und Coopers Art hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.
Zwar werden einige wichtige Themen in dem Buch angesprochen, sind aber meiner Meinung nach nicht tiefgründig genug behandelt worden. Die Idee ist ganz nett, aber die Umsetzung konnte mich nicht vollständig überzeugen. Deshalb gebe ich „So leise wie ein Sommerregen“ 3 von 5 LESEPUNKTEN. Ich empfehle es erst ab 14 Jahren, da einige schwerere Themen angesprochen werden.