Katie Kento präsentiert in "Hotel Ambrosia - Du. Entkommst. Nicht." einen spannenden Kriminalroman, der gleichzeitig spannend, aber auch einfach zu lesen ist. Der Roman ist 2025 im Verlag one erschienen. Man erfährt schon in den ersten Seiten viel über die Protagonistin Robyn Jackson, was einen direkt am Anfang abholt.
Eine merkwürdige Entführung
Die Geschichte spielt hauptsächlich im kleinen Appartement von Robyn und ihrer Großtante, von wo aus Robyn einen direkten Blick auf das Hotel Ambrosia hat. Im Zentrum steht, wie bereits erwähnt, Robyn Jackson die an ME/CFS, auch long covid genannt, leidet, und aus diesem Grund ihre Wohnung nicht verlassen darf/kann. Jedoch fällt ihr auf, dass im gegenüberliegenden Hotel merkwürdige Dinge geschehen. Sie sieht, wie eine unschuldige Frau brutal entführt wird, und sie weiß sofort, sie muss dem Opfer helfen. Doch wie soll sie das tun, wenn ihr die Hände gebunden sind? Sie findet ihre Wege, weiter zu ermitteln und ebenfalls einen Komplizen, der an ihrer Seite bleibt, jedoch artet das ganze schnell aus und Robyn merkt, dass sie die Suche nach der Frau selber in die Hand nehmen muss, um die merkwürdigen Geschehnisse des Hotels aufdecken zu können und die entführte Frau zu retten.
Spannend, authentisch und realistisch
Der Roman erzeugt Spannung anhand von Cliffhangern am Kapitelende und kurzen Kapiteln. Die Protagonistin Robyn ist sehr schlau und ambitioniert und setzt sich scheinbar sehr intensiv mit vielen Themen auseinander, an denen sie Interesse findet. Die Nebenfiguren wirken sehr authentisch und unter anderem auch die Beziehung zwischen Robyn und ihrem Komplizen AJ. Katie Kento schreibt in einem sehr klaren Stil, was es einfacher macht, den Roman durchzulesen, aber man merkt ebenfalls, dass sie sich mit vielen Themen auseinandergesetzt hat und sich viel Mühe gegeben hat. Ich finde es besonders wichtig, dass Katie Kento ME/CFS in den Fokus rückt, eine Krankheit, die noch oft unterschätzt wird. Die Darstellung von Robyns Einschränkungen wirkt realistisch und zeigt, wie schwer es sein kann, mit einer unsichtbaren Krankheit ernst genommen zu werden. Die Atmosphäre ist oft bedrückend und gleichzeitig neugierig machend, man fühlt sich wie Robyn eingesperrt, aber voller Tatendrang.
Etwas vorhersehbar
Ich persönlich fand es am Anfang etwas schwer reinzukommen, da Robyn sehr lange im Dunkeln getappt ist, jedoch zog sich das auch nicht so sehr in die Länge und es wurde auch schnell spannend. Man konnte etwas voraussehen, was letztendlich passiert, aber das war auch nicht sehr tragisch.
Empfehlung: psychologisch geprägter Krimi
Das Buch hat mich sehr abgeholt und war einfach zu lesen. Die Storyline hingegeben fand ich etwas einfach und ich hätte mir vielleicht etwas mehr Komplexität gewünscht. Ich würde das Buch vor allem Leserinnen und Lesern empfehlen, die gerne psychologisch geprägte Krimis lesen, bei denen nicht nur die Handlung, sondern auch die Figurenentwicklung im Mittelpunkt steht.
Trotzdem hat es sehr viel Spaß gemacht den Roman zu lesen und ich würde das Buch und die Autorin weiterempfehlen.
Deshalb vergebe ich 4 von 5 LESEPUNKTE.