Kathryn Ormsbee: Die Sullivan-Schwestern

Lesepunkte: 3 Punkte
AutorIn: Kathryn Ormsbee
Titel: Die Sullivan-Schwestern
Verlag: cbj ISBN: 978-3-570-16615-4
Seiten: 448 Preis: 17,00€
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Mina Henke, 9. Klasse [Max-Ernst-Gymnasium Brühl, betreut von: Dagmar Lorenzen]

Der Roman „Die Sullivan-Schwestern“, welcher am 27. September 2021 erstmals von Kathryn Ormsbee veröffentlicht wurde und 445 Seiten umfasst, handelt von den drei Schwestern Murphy, Claire und Eileen. Obwohl sich die Schwestern, die ihre Mutter nur als Geist wahrnehmen können, da sie nie da ist, einst sehr nahestanden, hat sich dies nun geändert und jede von ihnen schlägt sich mit ihren eigenen Problemen herum. Eileen, die 18 Jahre alt ist und somit die älteste Sullivan-Schwester, entdeckt, als sie 16 ist, Teile eines Geheimnisses in einem Schrank ihrer Mutter, welches ihr Leben komplett zerstört. Die zuvor so begabte Künstlerin stürzt ab, bewirbt sich an keinem College, arbeitet in einem Supermarkt, nimmt immer mehr und regelmäßig Alkohol zu sich und wendet sich von ihren Schwestern ab. Die 17-jährige Strategin Claire konzentriert sich, nach Eileens Abwendung, immer mehr auf ihre „perfekte“ Zukunft an ihrem Traumcollege Yale, weit weg von der Kleinstadt im Nirgendwo, in der die Schwestern aufgewachsen sind. Sie fängt an, sich eine Überfliegerin zu nennen und die anderen um sich herum, inklusive Eileen, als „Ambitionslose“ abzustempeln, während sie Murphy nur als nervig wahrnimmt. Doch nachdem sie die Absage für Yale erhalten hat, bricht auch ihre Welt zusammen und all ihre Pläne sind zerstört. Die jüngste Schwester, Murphy, die 14 Jahre alt ist, wird von ihren Schwestern komplett allein gelassen. Sie fühlt sich, als ob niemand sie wirklich „sehen“ kann und wünscht sich die alten Zeiten, in der ihre Schwestern sie noch nicht ignoriert hatten, zurück. Die angehende Entertainerin beschäftigt sich mit Magie Tricks. Ihr Traum ist es, als Magierin einmal ganz groß rauszukommen. Doch dann ändert ein Brief, der die Schwestern über eine Erbschaft eines bis dahin unbekannten Onkel in Kenntnis setzt, alles. Eileen wittert Veränderung, Claire ist das erste Mal seit Jahren wieder impulsiv und Murphy startet die „Operation neue Erinnerungen“. Zusammen erfahren und lüften sie ein Geheimnis, welches in Verbindung mit ihrer Familie steht.

Die eigentliche Handlung des Buches findet vom 21. bis 26. Dezember statt. Zwischendurch gibt es noch Kapitel mit Rückblenden, sowie am Ende ein Kapitel, das Ereignisse vom 21. Januar beinhaltet.

Das Buch ist so aufgebaut, dass erst geschildert wird, wie es früher war, dann wie es heute ist, danach die Probleme der einzelnen Charaktere, wobei auf den Auslöser von Eileens Lage vorerst nicht näher eingegangen wird. Als Nächstes erfahren die Schwestern Stück für Stück von dem Geheimnis und am Ende steht die Auflösung des Geheimnisses. Das letzte Kapitel bietet einen Einblick in das Leben der Familie nach dem Ereignis.

Das Buch ist größtenteils aus einer personalen Erzählperspektive geschrieben, aus welcher die einzelnen Charaktere beschrieben werden. Jeder Tag beinhaltet jeweils der Reihenfolge nach, eine Passage aus Eileens, Claires und Murphys Perspektive (gekennzeichnet durch die jeweiligen Namen). Eine Ausnahme hiervon bilden die Rückblicke, welche aus der Erzählperspektive des auktorialen Erzählers geschildert werden. Die Sprache ist leicht zu verstehen und unkompliziert. In wörtlicher Rede kommt gelegentlich auch Jugendsprache vor.

Die Blumen von dem durchaus ansprechenden Cover kommen auch im Buch selbst vor, und zwar auf den Seiten, welche die Kapitelnamen tragen. Die Kapitelnamen fallen recht eintönig aus, da sie nur aus den Zeitpunkten, an dem die Handlungen stattfinden, bestehen, z.B. „Einundzwanzigster Dezember“ oder „Sieben Jahre zuvor“.

Dieser Roman beschreibt die Gefühlslage und persönliche Entwicklung der Charaktere, was für mich persönlich etwas schade war, da ich normalerweise Bücher mit mehr Action lese, doch ich kann auch nicht behaupten, dass dieses Buch langweilig ist. Man bekommt einen sehr guten Einblick in die Persönlichkeiten, Gefühlslage und Gedanken der einzelnen Charaktere, aber auch besonders, was die Charaktere voneinander denken. Somit konnte ich sehr gut nachvollzeihen, was in den Charakteren vorging, besonders bei Murphy, da sie im selben Alter ist wie ich.

Ich empfehle diesen Thriller Leser*innen, die gerne viel über die einzelnen Charaktere erfahren möchten und Mystery mögen, doch allen Action- und Fantasy-Leser*innen würde ich eher davon abraten, auch wenn sie ihn mal ausprobieren können. Somit gebe ich dem Buch eine Bewertung von 3 LESEPUNKTEN.

Empfohlene Zitierweise

Mina Henke, Rezension von: Kathryn Ormsbee: Die Sullivan-Schwestern. In: LESEPUNKTE 2022, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/kathryn-ormsbee-die-sullivan-schwestern
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