Eigentlich ist die Welt so, wie man sie kennt. Irgendwie aber auch nicht. Kommt darauf an, wer man ist. Für Layla ist die Welt ganz und gar nicht so, wie man sie kennt. Die ihre wird durch das Spiel zwischen Wächtern und Dämonen bestimmt, Gut und Böse, Himmel und Hölle. In der Schule hat sie das Leben eines normalen Teenagers, kommt sie aber nach Hause, ist sie umgeben von ihrer Wächterfamilie und markiert abends die Dämonen, damit die Wächter sie leichter aufspüren können. Klingt ja bisher alles ganz gut, jedoch hat sie ein Problem – sie ist halb Wächter, aber auch halb Dämon. Dementsprechend wird sie nur von wenigen in ihrer „Familie“ ernsthaft geschätzt. Nur der Mann, der sie aufgenommen hat und dessen Sohn, ihr heimlicher Schwarm, akzeptieren sie und vertrauen ihr ernsthaft. Ihre Fähigkeit, Dämonen zu markieren, ist etwas Besonderes, macht sie aber in den Augen der meisten nicht zu einer der ihren. Zusätzlich könnte sie einem Menschen oder einem Wächter, jedem Lebewesen mit Seele, mit nur einem Kuss das Leben rauben.
Das macht es natürlich umso geschickter, dass eines Abends auf der Jagd ein verboten attraktiver Dämon namens Roth auftaucht, ein Wesen ohne Seele. Ein sehr mächtiger Dämon, der normalerweise sofort gemeldet wird. Er zeigt Layla das Leben und einige andere Eigenschaften der Dämonen, und bringt sie damit in eine Zwickmühle. Sie darf zuhause nichts von ihm erzählen, geschweige denn davon, dass er dann auch noch in ihrer Klasse auftaucht.
Als sie dann gehäuft von Dämonen angegriffen wird, wird sie skeptisch. Das kann ja kein Zufall sein. Roth erzählt ihr einen Teil ihrer Geschichte und warum sie sie verfolgen und lüftet dadurch das Geheimnis, das ihre Wächterfamilie immer vor ihr verborgen hat. Das macht sowohl das Vertrauen ihrerseits gegenüber ihrer eigentlichen Familie kaputt als auch das Vertrauen ihrer Familie in sie, als sie versucht, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Ich persönlich fand das Buch sehr gut und habe es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Ich freue mich darauf, die nächsten Teile zu lesen. Es ist manchmal etwas zäh, was aber logisch ist. Manche Fakten müssen schließlich erläutert werden, da die Geschichte der Figuren etwas komplexer ist.
Wer die Bücher „Chroniken der Unterwelt“ oder die dazugehörige Serie „Shadowhunters“ gesehen und gemocht hat, wird einige Parallelen sehen und das Buch eventuell genauso mögen wie ich. Es hat aber auch einige Ereignisse oder Begebenheiten, die ich so noch nie in einem Buch gelesen habe, was dieses Werk für mich sehr einzigartig und originell macht. Ich hatte nicht das Gefühl, die Geschichte schon einmal gehört zu haben.