Franca Düwel: Überleben für Anfänger

Lesepunkte: 3 Punkte
AutorIn: Franca Düwel
Titel: Überleben für Anfänger
Verlag: Arena Verlag ISBN: 978-3-401-60542-5
Seiten: 440 Preis: 16,00
Altersempfehlung: ab 13 Jahren

Rezensiert von: Katharina Fritz, 8. Klasse [Gymnasium Markt Indersdorf, betreut von: Silke Christa]

Die 15-jährige Mia ist sich sicher: Ihr Vater arbeitet für einen Geheimdienst. Vielleicht bei der CIA. Oder beim BND. Jedenfalls ganz sicher nicht bei einer harmlosen Firma, die Düngeranlagen baut. Warum sonst sollte er nachts in den Keller gehen, um dort in fremden Sprachen zu telefonieren, dauernd unterwegs sein und sich insgesamt total seltsam verhalten? Doch anstatt ihr alles zu gestehen, schicken ihre Eltern sie zu einer Jugendpsychotherapeutin, der sie nun jede Woche nervige E-Mails schreiben muss. Und dann soll sie auch noch in den Ferien in ein Survivalcamp gehen, um drei Wochen mit anderen Jugendlichen zu verbringen – auf einer einsamen Insel, mitten in der Wildnis. Als ob Mia nicht schon genügend andere Probleme hätte. Zum Beispiel Nael, ihren „ehemaligen“ Schwarm, oder die fiese Anna-Constanza, die ihr das Leben zur Hölle macht, oder den schwarzen Volvo, der sie schon seit Tagen verfolgt …

Das Buch wird in Form von Mias Tagebucheinträgen und ihren E-Mail-Chatverläufen erzählt. Einerseits hat mir das wirklich gut gefallen, weil man durch die Antworten auf Mias E-Mails, beispielsweise von ihrer Therapeutin, immer wieder die Handlung aus einer anderen Perspektive erlebt. Andererseits hat Mia logischerweise das, was sie aufschreibt, schon vorher erlebt, wodurch es immer wieder vorkommt, dass Ereignisse vorweggenommen werden, bevor sie dann ein paar Seiten später ausführlich erzählt werden. Weil Mia selbst ein Teenager ist, schreibt sie genau so, wie auch wir von einem Erlebnis erzählen würden. Dadurch kann man die Texte sehr flüssig lesen, sodass sich auch eher ungeübte Leser*innen an das mit mehr als 400 Seiten doch eher dicke Buch heranwagen können.

Am Anfang war ich ein wenig skeptisch. Zwar hat Mia eine Menge ganz alltäglicher Probleme und kann einem wirklich leidtun, aber neben diesen hat sie auch all diese Ängste und Verschwörungstheorien in ihrem Kopf. Gerade weil auch ihre Psychotherapeutin ihr in den E-Mails, also „von außen“ immer wieder gut zuredet und Gegenargumente aufführt, wirkte Mia auf mich ein bisschen verrückt. Ich dachte also, es würde ein recht unterhaltsames Buch werden, in dem aber nicht wahnsinnig viel passiert. Etwa bis zur Hälfte des Buches ist das auch so, dann aber geschehen einige Dinge, die Mias Theorien immer wahrscheinlicher scheinen lassen, und es wird doch noch spannend. Leider geht gegen Ende dann alles wieder recht schnell, was zwar nachvollziehbar, aber schade ist.

Insgesamt ist das Buch wirklich empfehlenswert, wenn man ein unterhaltsames Buch mit vielen amüsanten Szenen und einer interessanten Protagonistin lesen will. Für meinen Geschmack hätte es aber etwas mehr Spannung vertragen können. Daher gebe ich dem Tagebuch-Krimi „Überleben für Anfänger“ von Franca Düwel drei von fünf Lesepunkten.

Empfohlene Zitierweise

Katharina Fritz, Rezension von: Franca Düwel: Überleben für Anfänger. In: LESEPUNKTE 2021, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/franca-duewel-ueberleben-fuer-anfaenger
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