Andreas Thamm: Wenn man so will, waren es die Aliens

Lesepunkte: 3 Punkte
AutorIn: Wenn man es so will, waren es die Aliens
Titel: Andreas Thamm
Verlag: Magellan ISBN: 978-3-7348-5050-9
Seiten: 240 Preis: 16,00
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Neele Stüber, 9. Klasse [Gymnasium Markt Indersdorf, betreut von: Silke Christa]

„Wenn man so will, waren es die Aliens“ ist ein von Andreas Thamm geschriebener Coming-of-Age-Roman aus dem Magellan-Verlag. Das Buch handelt von einem siebzehnjährigen Jungen namens Josh, dessen Vater ein Hotel an der Nordsee besitzt. Eines Tages ist dieser auf einmal verschwunden und Josh muss den Familienbetrieb übernehmen. Gleichzeitig sucht er gemeinsam mit seinen Freunden nach seinem Papa.

Der Roman ist aus der Sicht von Josh, der ein Jahr vor dem Abitur die Schule abgebrochen hat, erzählt. Neben Josh lernen wir auch seine besten Freunde Lasse und Fips sowie seine merkwürdige Klassenkameradin Kia kennen. Kia hat mich persönlich ein bisschen an Luna Lovegood aus „Harry Potter“ erinnert. Denn mit ihrem Glauben an Aliens und ihrem Hang zur Esoterik sticht sie zwischen den vier Jugendlichen hervor. Auch Joshs Vater nimmt eine zentrale Rolle im Buch  ein und wir erfahren als Leserin bzw. Leser mithilfe von Rückblenden nach und nach den Grund für sein Verschwinden. Außerdem gibt es auch viele interessante Nebencharaktere wie eine Dame, die Kontakt zu den Toten aufnehmen kann. Ich muss allerdings sagen, dass mich die Nebencharaktere und Joshs Vater sowie in der ersten Hälfte des Buches auch Kia mehr interessiert haben als die Hauptcharaktere (Josh, Lasse und Fips). Das ist enttäuschend, da gute Nebencharaktere zwar wichtig sind, dennoch sollten sie niemals die Hauptfiguren in den Schatten stellen.

Ganz ehrlich, hätte ich dieses Buch irgendwo, beispielsweise in einem Buchladen gesehen, hätte ich es keines zweiten Blickes gewürdigt. Nicht, weil es von keinem großen Verlag kommt, sondern weil ich mit dem Thema Aliens meistens nichts anfangen kann. Für alle, die sich genau wie ich normalerweise nicht für Aliens begeistern können, keine Sorge - außer im Zusammenhang mit Kia spielen sie keine Rolle.

Besonders hervorzuheben ist meiner Ansicht nach der Schreibstil von Andreas Thamm, denn dieser hat mich in großen Teilen positiv an eine Schilderung erinnert. Dies habe ich als Abwechslung zu anderen Büchern empfunden.

Trotzdem konnte mich das Buch nicht dauerhaft fesseln, da ich die Beweggründe des Vaters zwar durchaus interessant finde, doch leider ist nicht er der Protagonist, sondern Josh. Und das Thema Freundschaft ist mir persönlich nicht tragend genug in diesem Roman dargestellt, da ich in diesem Bereich schon zu viel gelesen habe und dieses Buch ohne den Vater in der breiten Masse untergehen würde. Langsam reichen mir die oberflächlich behandelten Cliquen und ich hätte gern mehr Tiefe und Originalität in diesem Bereich.

Daneben werden auch Themen wie Liebe, Familie, Depressionen und Selbstfindung aufgezeigt, denen es aber ebenfalls an Ausarbeitung fehlt.

Schlussendlich kann ich diesen Einzelband allen empfehlen, die nicht schon genug von dem Thema Freundschaft in Büchern haben oder denen zwei originelle Charaktere für eine gute Geschichte ausreichen oder die mal einen neuen Schreibstil ausprobieren wollen.

Insgesamt ist es für mich ein gutes Buch, das 3 von 5 LESEPUNKTE verdient.

Empfohlene Zitierweise

Neele Stüber, Rezension von: Andreas Thamm: Wenn man es so will, waren es die Aliens. In: LESEPUNKTE 2021, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/andreas-thamm-wenn-man-so-will-waren-es-die-aliens
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