In dem Buch „They are Everywhere“ von Andreas Langer, das 2025 im Ueberreuter Verlag erschienen ist und im Jahr 2055 spielt, geht es um die sechzehnjährige Hannah, die sich plötzlich aufgrund von KI in einer lebensbedrohlichen Situation befindet.
Eine gefährliche Flucht
Hannah wird von ihren Eltern für ein Entzugsprogramm für Technologie und soziale Medien in die USA geschickt. Auf einer analogen Farm in Ohio, fernab von Internet, Robotern und Bildschirmen, lebt sie mit wenigen anderen Jugendlichen, die ebenfalls Abstand von der Technik nehmen sollen. Unter ihnen ist auch der 15-jährige Jarett, der wegen eines traumatischen Vorfalls mit Technologie ebenfalls auf der Farm gelandet ist.
Während sie dort sind, erreichen die Jugendlichen über ein Radio Berichte und Nachrichten über Angriffe von verschiedenen Versorgungsdrohnen. Hannah und Jarett standen sich zuerst eher nicht nah, sie merken jedoch schnell: Sie müssen gemeinsam die Farm verlassen, um zu überleben und um herauszufinden, was in dieser Welt passiert. Ihr Weg führt sie durch eine zunehmend gefährliche Landschaft, in der nichts mehr sicher ist. Unterwegs begegnen sie anderen Menschen, denen sie jedoch nicht immer trauen können. Währenddessen tauchen wiederholt Hinweise auf, dass die Maschinen nicht willkürlich handeln, sondern einem System folgen. Gegen Ende des Romans wird klar: Die Ursache der Katastrophe ist kein reiner Zufall, sondern das Ergebnis menschlicher Hybris.
Spannungsfaktor zum Mitfiebern
Das Cover kündigt an, was im Buch passiert. Auf der Vorderseite sieht man neben dem Titel das Hologramm eines Auges und eine verlassene Wüstenstadt. Die Schriftgröße im Buch ist genau richtig zum Lesen und die Kapitel haben eine angenehme Länge.
Mir hat „They are Everywhere“ sehr gut gefallen, vor allem wegen des Schreibstils und der Tatsache, dass ich mich relativ schnell in die Welt von Hannah hineinversetzen konnte. Das Buch spielt in einer anderen Welt als die, die wir kennen. Dennoch fand ich, dass man sich sehr gut und schnell in das System, die Regelungen und Lebensbedingungen der Welt im Jahr 2055 hineinfinden konnte. Was mir etwas Probleme beim Verstehen des Textes bereitet hat, war, dass die Handlung teilweise sehr schnell vorangeschritten ist und man Passagen zum Teil mehrmals lesen musste, um mit dem Verlauf der Geschichte mithalten zu können. Die Hauptfigur Hannah erwähnt am Anfang des Buches immer wieder, dass sie sich in der virtuellen Welt besser zurechtfindet als in der realen. Im Laufe des Buches merkt man jedoch, dass sie durch die akute Bedrohung der künstlichen Intelligenz lernt, sich selbst in der realen Welt zu akzeptieren und zu lieben. Ich finde, das Buch hat einen sehr großen Spannungsfaktor und man kann richtig mitfiebern.
In meinen Augen ist die Empfehlung ab 14 Jahren berechtigt, da in der Geschichte Themen wie Tod, Gefahrensituationen, Alkohol, Verlustängste und Körperverletzung angesprochen werden.
Ich gebe „They are Everywhere“ von Andreas Langer vier von fünf LESEPUNKTEN.