Adriana Popescu: Wie ein Schatten im Sommer

Lesepunkte: 4 Punkte
AutorIn: Adriana Popescu
Titel: Wie ein Schatten im Sommer
Verlag: cbt ISBN: 978-3-570-31439-5
Seiten: 470 Preis: 14,00€
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Rezensiert von: Laura Müller, 9. Klasse [Max-Planck-Gymnasium Lahr, betreut von: Aïsha Hellberg]

Anders ist anders. Und ich habe es manchmal satt anders zu sein.“

In „Wie ein Schatten im Sommer“ von Adriana Popescu geht es um Vio, welche mit ihren Eltern von München nach Walddorf zieht, um dort ihren Abschluss zu machen. Sie und ihre Eltern möchten einen Neuanfang und erhoffen sich diesen mit dem Kauf des Bistros des Tennisclubs. Trotz Vios anfänglichen Sorgen, keinen Anschluss zu finden, bleibt sie zuversichtlich. Schnell lernt sie die Dorfbewohner kennen und ihre Sorgen sind fast vergessen, als plötzlich rassistische Sprüche an den Wänden der Baustelle eines Asylantenheims auftauchen.

„Es ist schon merkwürdig, dass es zu immer mehr Chaos kommt, seitdem du da bist, oder?“

Es bleibt nicht nur bei Graffitis und ein paar Nächte später steht ein Kleidercontainer in Flammen. Eigentlich könnte es Vio egal sein, heißt es laut ihrer Freunde, aber Vio weiß selbst aus der Vergangenheit, wie es ist, nicht erwünscht zu sein. Die Meinung ihrer Freunde, vor allem von Mone und Konstantin, zu diesem Thema ist Vio wichtig und als sich die Lage immer weiter zu spitzt, muss sie handeln aber wie, wenn hier auf dem Dorf doch alle zusammenhalten und sie die Außenseiterin ist?

Die Protagonistin Vio hat mir sehr gefallen, da sie durch ihre Vergangenheit einen besseren Blick auf das Geschehen wirft, welches sich in Walddorf abspielt. Sie wirkt durch ihre ehrliche und auch freche Art sehr sympathisch. Man merkt, wie nahe ihr das Thema geht und wie sie mit sich selbst aber auch anderen zu kämpfen hat. Auch ihre Freundschaft zu Mone ist gut aufgebaut und nicht zu überstürzt. Die Art wie die beiden und ihre Freundschaft im Roman beschrieben wird, zeigt, dass sie einander brauchen. Ebenfalls spielt Konstantin für Vio eine wichtige Rolle und die emotionale Ebene ihrer Freundschaft zeugt von Vertrauen.

Der Roman, welcher aus den Sichten von Vio und Konstantin geschrieben ist, gibt durch die beiden Perspektiven einen besseren Überblick über das Geschehen. Auch die Art des Schreibstils ist durch die vielen gut beschriebenen und detaillierten Gedanken sowie Situationen sehr gelungen.

Durch die detailreiche Erzählung fühlt man z.B. die Wut, Freude und Angst der verschiedenen Charaktere. Ebenso hat das Buch von Freundschaft über Liebe bis Spannung alles zu bieten. Die Themen, welche es behandelt, sind sehr aktuell. Die Autorin möchte dem Leser/ der Leserin vor Augen führen, was durch falsche Gerüchte oder auch Rassismus in anderen ausgelöst werden kann und man nicht einfach nur zusehen soll, sondern handeln muss.

Ich persönlich finde den Roman sehr ansprechend und er ist auf jeden Fall auch für über 14-Jährige sehr gut geeignet. Auch der Sichtwechsel ist gut durchdacht und lässt mich beide Seiten zum Teil nachvollziehen.

Empfohlene Zitierweise

Laura Müller, Rezension von: Adriana Popescu: Wie ein Schatten im Sommer. In: LESEPUNKTE 2021, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/adriana-popescu-wie-ein-schatten-im-sommer
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