Besuch der lit.kid.RUHR – Lesung von Chantal-Fleur Sandjon zu “Die Sonne, so strahlend und Schwarz”

Besuch der lit.kid.RUHR – Lesung von Chantal-Fleur Sandjon zu “Die Sonne, so strahlend und Schwarz”

Vom 19. bis zum 23.10.2022 fand das internationale Literaturfest lit.RUHR in Essen Oberhausen, Bochum und Gelsenkirchen zum sechsten Mal statt. Gerade in unruhigen und herausfordernden Zeiten spielt die Literatur eine wichtige Rolle für unsere Gesellschaft. Sie gibt Raum, um sich mit kritischen Themen auseinanderzusetzen, neue Perspektiven aufzuzeigen und damit Hoffnung für die Zukunft zu geben - Themen, die in vielfältigen Programmbausteinen aufgegriffen wurden.

Auch das LESEPUNKTE-Redaktionsteam konnte an diesem literarischen Festival teilnehmen und hat sich dafür am 20. Oktober auf den Weg nach Essen gemacht. Für Kinder und Jugendliche fanden im Rahmen der lit.kid.RUHR am Vormittag „Klassenbuch-Lesungen“ statt. Von der 1. Klasse bis zur Oberstufe können Schüler*innen hierbei verschiedene Autor*innen treffen und sich gemeinsam über ein ausgewähltes Buch unterhalten. Wir waren bei der Lesung von Chantal-Fleur Sandjon zu ihrem Buch „Die Sonne, so strahlend und Schwarz“ dabei, welche von Lena Rumler moderiert wurde.

„Die Sonne, so strahlend und Schwarz“ ist ein gefühlvoller Coming-of-Age Versroman, der im Juli 2022 im Thienemann Verlag erschienen ist. Im Zentrum der Geschichte steht ein wichtiger Lebensabschnitt der Schwarzen und queeren Protagonistin Nova. Dabei werden Themen wie Diversität, Rassismus, Queerness und Diskriminierung intensiv aufgegriffen. Als Nova plötzlich auf das Mädchen Akoua trifft, scheint sich alles auf positive Weise in ihrem Leben zu verändern und ein nie dagewesenes Strahlen breitet sich aus. Es fühlt sich an wie ein Neuanfang und endlich kann Nova ihre bitteren Erinnerungen aus der Vergangenheit langsam loslassen, denn ihre Mutter und ihr Halbbruder Cosmos haben zuvor Gewalt erfahren müssen. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer und schon bald kehrt der Schmerz in Novas Leben zurück…

Die Autorin Chantal Fleur-Sandjon wurde 1984 in Berlin geboren, wo sie heute nach Zwischenstopps in Kamerun, Südafrika und London wieder lebt. Sie studierte Ernährungs- und Kommunikationswissenschaften und ist als afrodeutsche Autorin und Spoken-Word-Künstlerin tätig. Als Literaturaktivistin möchte sie Raum schaffen für Themen, die noch zu wenig Beachtung in der deutschen Literaturlandschaft erhalten. In der Kinder- und Jugendliteratur greift sie das große Thema Diversität auf, um in ihren Büchern eine Bühne für Figuren zu schaffen, die sich in Herkunft, Hautfarbe oder sexueller Identität von üblichen Protagonist*innen unterscheiden. Besonders am Herzen liegt ihr dabei eine vielschichtige Darstellung von Schwarzen Lebenswelten in Deutschland.

Sandjon erklärt, dass Menschen einander beim Lesen näher kommen können, da man im eigenen Körper die Emotionen der Figuren durchlebt. Diese intensive Leseerfahrung führt zu einer Veränderung im eigenen Bewusstsein und zu einer starken Förderung der eigenen Empathie. Leser*innen können diese Erfahrungen auf die Realität übertragen und so letztlich sensibilisierter durch das Leben gehen.

Nicht nur C.F. Sandjon sondern auch wir finden, dass Literatur damit einen wichtigen Beitrag leisten kann, Vielfalt in der Gesellschaft anzuerkennen und Rassismus zu bekämpfen.

Die LESEPUNKTE-Redaktion freut sich sehr, an diesem Event teilgenommen zu haben!

 

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